Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Die Landwirtschaft 
«Im Frühjahr und Herbst und zeitweilig auch im Sommer die Ochsen 
auf das Riethle, Matrula, Bad, Foppi und Scherris, die Rinder im Frühjahr 
und Herbst auf die gleichen Weideplätze. Die Ziegen im Frühjahr in 
Hasenbüchel, Matrula und Forst, im Sommer in die Heuberge und die 
Alpen Wang, Münz, Platten und Lawena und dann im Herbst wieder in 
Hasenbüchel, Matrula, Forst und Litzenen. Die Schafe im Frühjahr an die 
Halde ob dem Dorfe und im Herbst ebenfalls dort und auf die Litzenen. 
Die Kühe und einige Rinder werden im Frühjahr und Herbst in den SOß. 
Forst (mit Atzungsrecht belastete Privatgrundstück und sog. Heureuthen) 
zur Weide geiriehen, 251 Ziegen, 108 Schafe.» 
Die regierungsamtliche Weidebewilligung für Schafe und Ziegen 
wurde jeweils mit der Auflage gegeben, sie müssten behirtet werden und 
der Hin- und Zugang dürfte mit den Ziegen nur mit «liegender Geissel» 
erfolgen. 
Am 25.4.1917 erteilt die Regierung Triesen die Bewilligung, im 
laufenden Jahre in den Waldwirtschaftsteilen 8 c und 21 c sowie an den 
Böschungen des Falltobels entlang grünes und dürres Gras als Vieh- 
futter zu sammeln! 
Schafhaltung 
Triesen war wohl jene Gemeinde, die am meisten Schafe hielt 
oder zur Sömmerung in Lawena annahm. 
Schafe und Ziegen nahmen es mit der Gemarkung nicht so genau. 
[787 hüteten einmal die Triesenberger 19 Schafe im Sommer auf der 
damals noch gemeinsamen Allmeind mit den Triesnern. Die Triesenber- 
ger wurden verurteilt, den Triesnern pro Schaf 12 kr Schadenersatz zu 
vezahlen. Im Wiederholungsfalle waren sie zudem noch mit 3 Pfd. 
obrigkeitlicher Strafe bedroht und hätten der Gemeinde Triesen noch 
‘fl zu bezahlen. 
Als um 1940 herum sich die im Wang befindlichen Schafe auf 
«Blumensuche» nach Gapfahl begaben, wurden sie kurzerhand dort ge- 
pfändet und mussten mit Geld ausgelöst werden. 
So kannten auch die Guschner Geissen in Lawena in der Rassla 
die Grenze schlecht. War im Nachsommer das Gras auf der Guschneı 
Seite zu trocken, so sammelten sie die besten Kräuter hinterm Guscha- 
zrat auf der Lawenaseite, woran sie allerdings niemand hinderte. 
Schweinehaltung 
Bis nach 1800 wurden die Schweine in erster Linie auf der Weide 
ernährt. Gehalten wurden Landschweinrassen. 
Mit Auflassen der Gemeinheiten und Einschränkung der Trieb- 
cechte verloren die Weideschweine ihre Futtergrundlage. Der Schwei- 
aebestand ging zurück und stieg erst wieder an, als man die Kartoffeln in 
der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts als Futterbasis neben Haus- 
haltabfällen, Schotte etc. benutzte. Anstelle des Landschweines traten 
Sorten, die viel schneller schlachtreif waren. Zuchtschweine wurden ein 
halbes Jahrhundert aus Innerösterreich eingeführt und erst in diesem 
[ahrhundert hier gezogen (Kreuzung mit englischen Rassen). Die 
Schweinezucht erlangte Bedeutung, vor allem zur Selbstversorgung mit
	        

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