Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Die Landwirtschaft 
u A 
Rätischer Bauernhot 
Die nachfolgende Beschreibung der landwirtschaftlichen Verhält 
aisse bis in die Neuzeit ist J. B. Büchel in JBL 1902 und KB 1923 auszugs 
weise entnommen: 
n der rätischen Zeit schon wurde hier, wie schon erwähnt, neben 
der Alpwirtschaft auch Landwirtschaft betrieben und tauschten die 
Höhenbewohner mit den Bewohnern des Talgeländes ihre Erzeugnisse 
aus. Die sonnige Halde von Trisun war für den Acker- und Weinbau sehr 
geeignet. Der Dreimonats-Weizen gedieh vortrefflich, und dass in 
Rätien zur Zeit der Römer der Weinbau in Blüte stand, sagen uns 
römische Schriftsteller. Damals war die Rebe an manchen Orten ange- 
aut, Wo sie jetzt nicht mehr zu finden ist. 
Nach und nach, sehr wahrscheinlich schon vor der Einwande- 
ung der Alemannen, zogen die Leute vom Gebirge in das Talgelände 
aerab. Weil, soweit die Geschichte reicht, das Bergthal Lawena immer 
ım Besitze der Triesner war, also nicht wie die übrigen Hochalpen und 
Hochwälder in landesherrlichem Besitze gestanden hatte, dürfen wir 
annehmen, dass einstige Bewohner von Lawena sich in Triesen nieder 
gelassen haben, ähnlich wie die von Lida nach Mäls herabzogen. 
Unter den Römern war der Anbau Rätiens sehr gefördert. Acker- 
au, Weinbau, Obst- und Gartenpflanzungen kamen überall in Aufnah- 
me, wo es die Beschaffenheit des Bodens erlaubte. Denn die Römer 
waren gute Landwirte und zogen auch in den Zeiten, da die alte Zucht 
and Sitte verfiel und grosses Verderben in die Gesellschaft einschlich 
ınd dieselbe vergiftete, den Aufenthalt auf dem Lande demjenigen in 
den Städten vor. Ein guter Landwirt sein, galt bei ihnen für den grössten 
Lobspruch; sein Feld nicht wohl bestellen war ein Vergehen, das der 
Richter strafte. Einen Bauern, der etwas kaufte, was ihm sein SE 
Gut liefern konnte, achteten sıe für einen Schurken. Leider blieb dieser 
sinfache Sinn nicht immer. Bald häuften sich die grossen Landgüter in 
den Händen weniger an, was Italien und die Provinzen zugrunde rich- 
‚ete. 
Die Alemannen, welche vom Jahre 496 ab unter dem Ostgoten- 
xönig Theoderich in Rätien einwanderten und nach und nach in Sprache
	        

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