Bevölkerungsentwicklung
zum Unterhalt des Truppenkontingentes. (Rentmeister Fritz behaup-
tete zwar 1784, dass Liechtenstein ın Friedenszeiten 7 Mann zu unter
aalten habe. Solana er in Liechtenstein sei, stelle man nur 3 Mann.)
Die Kriegsführung gegen auswärtige Staaten war Sache des Ret-
ches. Die Landschaften hatten die Reichssteuer zu bezahlen, die in
unserm Lande mit der Steuerumlage 1584 (Legerbuch) festgelegt wurde.
Der Landammann zog sie ein 508 lieferte sie dem Landesherm ab, der
sie weiterzuleiten hatte. Sie betrug 1270 fl. Dafür musste unser Land
geine Soldaten stellen, sie wurden als Söldner aus der Reichssteuer und
von den Reichsherrschern entlöhnt. Diese Einrichtung bestand bis zur
Zeit der Franzosenkriege um 1800 herum mit der Änderung, dass unter
den Grafen von Hohenems die Reichsanlagen direkt von der Landschaft
erhoben und an das Reich abgeliefert Gründen. In dieser Zeit stossen wir
auf Leute aus unserm Lande, die als Söldner bei ausländischen
Herrschern Dienste annahmen und wie die vielen Schweizer als Reisläu-
ier auf verschiedenen Kriegsschauplätzen, in verschiedenen Ländern
and bei ebenso verschiedenen Herrschern dienten.
Die Bedeutung der fremden Kriegsdienste (Reisläuferei) für Trie-
sen ergibt sich aus zwei folgenden Notizen: JBL 1902 - 67: «Manch junge
Männer aus der Gemeinde machten als Söldlinge Feldzüge nach Italien,
Deutschland und besonders gegen die Türken nach Ungarn mit; manche,
und zwar oft gerade Söhne armer Familien, wurden vom Grafen Ferdi-
nand Karl zum Kriegsdienst mit Gewalt gezwungen. Viele sahen ihre Hei-
mat nicht wieder. So fiel z.B. Dominikus Lampert bei der Eroberung von
Buda-Pest 1689, Thebus Kindle in der Lombardei, Christa Beck und Hans
Rig in Ungarn, Stefan Banzer wurde tot gemeldet und darum für ihn die
Bestattnis gehalten. Drei Tage darauf enchien er lebend in der Gemeinde,
aber todkrank und starb nach wenigen Tagen.» ;
JBL 1941 — 109:
«Dann bezüglich der in fremde Kriegsdienste gezogene Bürger seit
300 Jahren (d.h. weiter zurück reichen die allermeisten der bisher entdeck-
ten Quellen nicht!) könnte eine Spezialforschung sicherlich sehr interes-
sante Sachen erzählen über die vielen, mit den Landesherren von hier in
Krieg gezogenen Unterthanen oder über die eigentlichen sog. Reisläufer,
von denen manchmal nur die Kunde von ihrem Tode zurückkam oder auch
nicht einmal mehr diese. Da heisst es dann in den Totenbüchern: mortuus
miles in holandıa = gestorben der Soldat N.N. in Holland, oder: in römi-
schen Kriegsdiensten verschollen usw. Zusammen mit den Erlassen, die
solche Reisläuferei und Anwerbungen verboten, mit den Daten der oder
iener Kriege, den Angaben auch betreffend die Türkenkriege unter Prinz
Eugen usw. liesse sich nach geduldiger und glücklicher Aktnlen, die Fami-
Gengeschichte einzelner Geschlechter mit guten Ergänzungen ereichern,
wie auch überhaupt die Geschichte des Landes in kultureller Beziehung
?rweıitern.» .
Nachstehend die Liste jener aus Triesen, die aus Eintragungen im
Totenbuch (in Triesen seit 1638 geführt), Regierungsamtsakten, dem
Gemeindearchiv und Regimentslisten erkennbar geworden sind:
Iriesner Soldaten
‚unvollständige Liste aus den Totenbüchern etc. ausgezogen)
1686 "Thomas von Kriss
Diente auch im kaiserlichen
Heer + 1686