Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes 
der wirtschaftlichen Entwicklung immer jene der Landschaft mit auf- 
gezeigt werden muss. Es geschieht dies in den einzelnen Abschnitten 
dieser Geschichtsbilder (Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie, Verkehr 
etc.). Dabei werden die Besonderheiten der Gemeinde hervorgehoben, 
damit dem interessierten Leser sein Dorf selbst und dasselbe im grösse- 
ren wirtschaftlichen Raume hineingestellt gezeichnet erscheint. Die hier 
skizzierten Bilder der Geschichte riesen sind ein Auszug aus der ge- 
samten wirtschaftlichen Entwicklung, koloriert mit den Nuancen wırt- 
schaftlicher Besonderheiten des Dortes, wie sie sich aus den natürlichen 
Gegebenheiten (Lage, Bodenverhältnisse, Wasserkraft, Einfluss von 
Rhein und Rüfe, Verdienstmöglichkeiten, Bevölkerung u. dgl. mehr) 
ergeben konnten. 
Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung 
des Dorfes Triesen 
Ursprünglich bildeten sich die Dörfer des Rheintales vorwiegend 
ım Schutz von Wind und Wetter, wo gründiger Boden und Trinkwasser 
vorhanden waren. Sie waren besonders dort anzutreffen, wo Einbuch- 
tungen der talbildenden Gebirgswände vorhanden waren, wo sich Sei- 
tentäler öffneten und daraus Gewässer flossen, welche Schuttkegel ent- 
stehen liessen. Es bildete sich ein «warmes Nest», ein sonniger, natürli- 
cher Hang mit Lage gegen Süden, so wie es in Triesen am Fusse des dem 
Dorfe nördlich vorgelagerten Schuttkegels der Fall war und ist. Damit 
ist die Situation kurz umschrieben, die zur Dorfsiedlung wohl wesent- 
lich geführt haben mag. 
Das Dorfgebiet mit 26,353 km? birgt keine Bodenschätze, wir fin- 
den hier weder Edelmetalle noch Nicht-Edelmetalle, abgesehen von 
etwas schwefelhaltigem Wasser und etwas eisenhaltigem Gestein an der 
Roten Wand in Lawena, beide jedoch von der Menge des Vorkommens 
her völlig bedeutungslos. Dafür ist der Abhang mit gutem Lösboden 
überdeckt, die Rheintalebene besitzt im sog. Lettenboden einen ertrag- 
reichen Grund (fruchtbares Schwemmland), und an den weiteren Hän- 
gen bildet Humus, entstanden aus früherem Waldbestand, pflanzen- 
freundlichen Grund und Boden. Die Schuttkegel boten einen sicheren 
Baugrund, die vom bald da und bald dort fliessenden Rheinstrom oder 
vom hochsteigenden Grundwasser nicht erreicht wurden, wenn auch 
Rutschungen oder Rüfegänge oder Gewitterbrüche Schaden stiftend in 
das Dorf einbrachen. Man fühlte sich am Hange eher sicher als unten im 
Tale. Das änderte sich erst, seit man mit Erfolg der zerstörenden Macht 
des Rheines durch die Verbauung Herr wurde, das ist im letzten Jahr- 
hundert, bis zu welcher Zeit die eigentliche Rheinebene in Triesen als 
Siedlungsraum gemieden wurde. 
Neben seiner warmen Nestlage bot Triesen trotz des Fehlens 
mineralischen Reichtums doch Gegebenheiten, die zu einer wirtschaftli- 
chen Förderung beizutragen vermochten: 
Für die Landwirtschaft waren es die reichlich vorhandenen Alp- 
weiden, die von den hiesigen Bauern selten allein voll genutzt und daher 
- vor allem Lawena und Wang - öfters an Auswärtige verpachtet wer 
den konnten. 
Den völlig fossilien- und kalkfreien Buntsandstein, wie er vom 
Bergsturz herrüßrend herumlag, konnten die Triesner über den Rhein 
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