Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Vom Hof zum Dorf 
Xaver Hoch 
Die Gemeindekanzlei befand sich mit Gemeinderatszimmer 
ursprünglich in dem von der Gemeinde angekauften Hause No. 126 (alt 
90 heute Pfarrhof seit 1936). 1936 bis 1948 war sie beim Gemeindekas- 
sier privat im Hause 31, kam dann in die Kleinkinderschule neben dem 
Pfarrhof bis 1969 (verbunden mit Kassieramt und Gemeinderatszim- 
mer) und seit 1969 in das Postgebäude und von dort mit allen Gemein- 
deämtern 1980 ins neu erstellte Gemeindezentrum. 
Dieses wurde mit 219 Ja gegen 163 Nein am 11. Juni 1976 zu bauen 
beschlossen. Die Baukosten betrugen 9.6 Millionen Franken. Das 
Gebäude konnte auf Jahre Ende 1980 bezogen werden. 
Ebenso wurde 1977/78 das Hallenschwimmbad (im Schulhaus) 
gebaut, 1980-84 die alte Sennerei und alte Kaplanei ausgebaut und für 
kulturelle Zwecke bereitgestellt. Das alte Bürgerheim (Haus und Stall 
1871/72 gebaut) wurde 1984 nach Bürgerabstimmung abgebrochen. 
1983 wurde der neue Werkhof westlich des Kanals am Elastinweg 
erbaut, nachdem im Jahre vorher das Zentralgebäude (Reservoir) im 
«Wäldle» für das Wasseranschlusswerk nach Balzers erstellt worden war, 
und 1984 kaufte die Gemeinde das Gebäude der stillgelegten Weberei 
Jenny, Spörry & Co. an der Dorfstrasse ob der Marienkapelle für 
4.3 Mio. Franken (Fabrikbetrieb dort von 1866 bis 1983). ; 
Das neue Armenhaus (Bürgerheim erbaut 1906/7) wurde 1981 in 
die «Genossenschaft für soz. psych. Betreuung», an der alle Gemeinden des 
Landes beteiligt sind, eingebracht. Im Baurechtsvertrag darüber heisst 
es: 
«Um das Bürgerheimgebäude rechtlich vom Boden zu trennen und 
es (ohne Boden) ins Eigentum der Genossenschaft zu übertragen und dieser 
die Erstellung weiterer Gebäude (im Baurecht) zu ermöglichen, errichtet 
hiermit die Gemeinde Triesen auf der Parz. Tr. Hsb. Fol. 14, Kat. Nr. 103/ 
XH mit 1518.0 Klaftern zu Gunsten der Genossenschaft ein Baurecht im 
Sinne von Art. 251 fl des Sachenrechtes. Das Baurecht wird für sechzig Jahre 
bestellt, Die Gemeinde verkauft und übergibt an die Genossenschaft das 
Bürgerheimgebäude (ohne Boden) zum Preis von Fr. 825 113.-- und das ge- 
samte Inventar zum Preise von Fr. 42 850.--, Die Bauberechtigte verpflich- 
tet sich, der Baurechtsgeberin für das Baurecht einen jährlichen Baurechts- 
zins von Fr. 3.50 je Klafter (indexgebunden) zu bezahlen.» 
Das neue Gebäude für das Betreuungszentrum St. Mamertus 
Triesen konnte 1985 ebenfalls bezogen werden. 
Ein paar Notizen aus dem Gemeindehaushalt der alten Zeit: 
Triesner Gläubiger (nach vorliegenden Zinsquittungen und Schuld- 
scheinen im GAT): 
Geld: Florin (Gulden) fl = 60 Kreuzer (kr.) 
100 fl dem Zoller Johann Seger zu Vaduz (1769) 
130 fl bei Herr Dama Mayer Endres in Fläsch gegen 3 kr. Zins pro fl auf 
3 Jahre entlehnt (1769) 
200 flin 4 Wechseln an Gugger, davon das Rentamt 1200 fl eingelöst. 
Diese hatten an das Rentamt ın Vaduz zu % durch das Oberland (ausge- 
nommen Planken und Triesenberg) und % das Unterland zu bezahlen 
1799 (Franzosenkontributionen!) Davon traf es auf Triesen 175 fl 10% kr. 
(das ist auf ein Steuerkapital von 56195 fl) 
1.000 fl schuldig an Postwirt Wolfinger in Balzers, wofür 50 fl. jährlich 
zu zinsen waren (1802) 
200 flentlehnt bei Andreas Just ab Guscha gegen einen jährlichen Zins 
von 10 fl (1804 bis 1813). Guscha zählte um 1770 = ca. 170 Bewohner! 
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