Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Vom Hof zum Dorf 
‚500 herum ihr eigenes Recht, insbesondere die Freizügigkeit. Sıe konn- 
‚en im Gegensatz zur «leibeigenen» alten Bevölkerung wieder ohne 
Beschwer ausziehen und bildeten von Anfang trotz des zerstreuten 
Wohnens in verschiedenen Weilern (von Masescha abwärts) eine eigene 
Dorfgenossenschaft, eine Gemeinde nach Walliser Recht. Als solche 
handelte sie durch ihre Gemeindsleute, Gemeindeammänner und Rich- 
:er, so auch gegenüber den Triesnern bei Käufen oder Erwerb von Land 
als Lehen (siehe Alpen). Im Laufe der Zeit bildete sich zwischen Triesen 
und Triesenberg eine Gemeindegrenze heraus (zwischen denen ob dem 
Walde und jenen unter dem Walde). Soweit Urkunden vorhanden, las- 
sen sich für das Werden der heutigen Gemeindegrenze nun einige Fak- 
ten erzählen: 
[m Saminatal . 
1403, 5. Dezember, gaben die Triesner von Valüna das Älple 
‘Drasgamiel) weg und am 9. Juni 1403 Schedlers Boden (Kleinsteg). 
Jamit waren diese beiden Gebiete ın die Verfügung der Triesenberger 
zelangt und das Alple 1665 in deren volles Eigentum - das genaue 
)atum des Verkaufes des Kleinsteg ist uns nicht bekannt — übergegan- 
zen. Damit war die Grenze im Saminatal zwischen Triesen und Triesen- 
berg festgelegt und so verblieben. Warum die Triesner damals die besten 
'am nächsten und tiefsten gelegenen) Stücke der Alpe Valüna, die sie Ja 
rst 1378 als Leheninhaber den Grafen abgekauft hatten, weggaben, ist 
ıns nicht bekannt. Offensichtlich benötigten sie dieselben für ıhre Wirt 
schaft nicht oder aber das Angebot der Walliser war so günstig, dass sie 
.n der geldarmen Zeit Ara eingingen. Am 7. Dezember 1378 hatte 
Iriesen Valüna (das es «inne gehabt und genossen hand», also früher 
schon als Lehen besessen) für 22 Pfund Pfennig (Konstanzer Münz) 
zekauft, das Älple davon 1403 um jährlich 1 Pfund Pfennig Erblehens- 
zins an Triesenberger verliehen und 1665 um 20 Pfd. Pfennig verkauft, 
Schedlers Boden 1406 um ebenfalls einen jährlichen Zins von 1 Pfund 
Pfennig und 35 Pfund Ehrschatz hingegeben und am 24. 8. 1615 um 117 
Gulden verkauft. 1610 verkauft Triesen den Triesenbergern in Valüna 
den Heidbüel und 1672 noch die Walser Heuberge für 360 Gulden. Den 
Balznern gaben die Triesner von Valüna 1600 das Schafbleike und das 
Messweidle, 1646 noch das eingewandete Garsenzele vom Wang weg, 
womit die Marken der «gestutzten» Valüna wurden, wie sie heute noch 
sestehen. Spine wegen kleineren Grenzstreitigkeiten mit den Anstös- 
sern von Valüna werden wenig gemeldet, mehr solche des Holzbezugs 
‚echtes darob liegender anstossender Alpen und des Schneefluchtrech- 
:es der Gapfahler und Gritscher nach Valüna wegen. 
Nachdem im Jahre 1406 die Triesner einigen Wallisern am Berg 
Schedlers Boden (Klein-Steg) zu Lehen gegeben hatten, gab es mit die- 
zen Wallisern öftere Anstände, Schon im Yahre 1458 schlichtete Freiherr 
Wolfhart von Brandis, der jüngere, einen solchen Handel. Stefan Feer, 
Ammann am Eschnerberg, sass am 1. Mai 1506 wegen derartigen Stös- 
sen zu Gericht, vor welchem die ehrbaren und bescheidenen Geschwo- 
renen des gemeinen Kirchspiels Triesen als Kläger gegen die Walliser am 
Berg, die Teil an Schedlers Boden hatten, auftraten, und schon 3 Jahre 
nachher, 1509, legte Martin Steinhauser, Landvogt zu Vaduz, einen glei- 
chen Handel bei. Auf der Rheintalseite, das ist im eigentlichen heutigen 
Dorf- und Gemeindegebiet des Triesenberges, kennen wir den Anfang 
der Gemeindebildung und der Abgrenzung gegenüber den Nachbarn 
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