Name und Wappen
Über Herkunft und Bedeutung des Wappens schreibt J. B. Büchel
in der Ausgabe 1902 des JBL: «Am 16. Okt. 1318 erscheint urkundlich der
Dienstmann Ludwig von Montfort. Er war an diesem Tage zu Lindau
Zeuge, als Hans von Sıgberg dem Ulrich von Ems Güter zu kaufen gab.
Das Wappensiegel, mit welchem dieser Ludwig von Montfort siegelte,
hängt noch an der Urkunde und aus diesem Siegel. erfahren wir es, dass die-
‚er Dienstmann und sein Geschlecht einem und demselben Geschlechte
angehörten, wie die Edlen von Trisun. Denn sie führten dasselbe Wappen
und genau desselben Wappens bediente sich im Jahre 1381 ein Jodok Mar-
Chall von Montfort. Vergleicht man das Wappen im Siegel des Johann von
Trisun vom Jahre 1347 mit dem des Letztgenannten, so springt die Identität
;ofort in die Augen.
Das Wappen zeigt in einem Dreieckschilde drei parallel übereinan-
der liegende Figuren, welche von Einigen für Sensen, von Anderen für
Hörner (Bockshörner) angesehen worden sind. Die Figuren sehen eher Sen-
jen gleich. Hörner würden die Spitzen wohl nach oben gerichtet haben;
überdies ist an den Figuren eine hleme Aushöhlung und eine Art Ansatz am
weiteren Ende sichtbar. Zeller-Werdmüller in Zürich, einer der ersten
Heraldiker der Gegenwart, hat denn auch entschieden, dass die Figuren im
Wappen der von Trisun und ihrer Stammesgenossen zu Montfort drei Sensen
seien. Die Zusammengehörigkeit der beiden Linien zu Montfort und Trie-
sen mag die Ursache gewesen sein, weshalb noch im Jahre 1380 ein Philipp
von Montfort für einen Kanonikus Ulrich von Triesen einen Jahrtag zu
Chur gestiftet hat.» « Die Entwicklung der Sense geht auf die Sichel zurück,
In Funden ist sie seit der La-Tene-Zeit nachweisbar. Neben Sichel und Pflug
stellt die Sense ein Symbol der Landwirtschaft dar. Insbesondere im Zusam-
menhang mit Ernteschluss und Erntedank erscheint sie im Brauchtum und
in der Volkskunst.
In Verbindung mit einem menschlichen Gerippe (Sensenmann) ist
die Sense Sinnbild des Todes» (Motivhandbuch Liechtenstein 1984).
Mit «Sensen» ist das Wappen derer von Trisun nun am 23. Juni
1956 vom Landesfürsten der Gemeinde Triesen als Gemeindewappen
verliehen worden. («Segesson» urkundlich schon 1533 genannt
[BL 1920, 32). Es ist das erste Mal, dass die Gemeinde Triesen sıch Wap-
pen und Flagge geben liess und dies nun offiziell bei Stempeln, Fahnen,
Drucksachen und dergleichen verwendet und andere berechtigt, diesel-
ben ebenfalls verwenden zu dürfen. Sie erliess darüber am 3. September
1980 ein Reglement.
Der Wappenbrief lautet:
Vor 1809 bestanden lediglich die beiden Gerichtsgemeinden
Oberland und Unterland. Sie selbst führten kein Wappensiegel. Für die
Gerichtsgemeinde siegelte der jeweilige Landammann, der eın persönli-
ches Siegel führte. Die 1809 politisch selbständig gewordenen heutigen
Gemeinden führten später einfache Stempel ohne Wappen, so auch Trie-
sen und in Triesen die Gemeindevorstehung, der Vermittler und die
Schule. Das Pfarramt führte ein eigenes Siegel (der hl. Gallus mit dem
Bären). Das gleiche Gemeindewappen besitzt seit 1947 auch die
Gemeinde Lü - Luesai im Münstertal (Graubünden).
Erwähnt sei hier noch, dass der Name Lichtenstein bereits 1180
im Zusammenhange mit der Burg nördlich von Haldenstein bei Chur
aufscheint (Heinrich von Lichtenstein im Necrologium Curiens1s).
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