Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Anhang 
mehl, auch zu Speisen wurde sehr wenig Kernmehl 
gekauft mit Ausnahme für kranke Leute. Kaffee 
wurde damals wenig getrunken. 
Aaus Nr. 31: Anfangs der Jahre 1800 betrieb Jakob 
Sprenger in Haus Nr. 31 eine Bäckerei. 
Haus Nr. 56: 1859 errichtete Wolfgang Bargetzi in 
aus Nr. 56 (nächst der Linde) eine Bäckerei, die er 
mehrere Jahre betrieb. 
Haus Nr. 121: 1875 errichtete Josef Anton From- 
nelt, Lehrer, Haus Nr. 121, eine Bäckerei für seinen 
Sohn Johann, der sie bis zu seinem Tode in jungen 
Jahren 1893 betrieb. Nachher durch fremde Bäcker 
betrieben, das Haus 1908 abgebrannt. 
Haus Nr. 13: «Schäfle» — 1889 eröffnete Johann 
Gassner zum Schäfle eine Bäckerei, die noch 1912 im 
Betrieb war. 
Haus Nr. 31: 1899 bis 1909 betrieb Ferdinand Feger 
in Haus Nr. 31 eine Bäckerei. 
Haus Nr. 43: 1907 eröffnete Xaver Weishaupt (aus 
Deutschland) eine Bäckerei in seinem gekauften 
Hause Nr. 43 
Handwerker: 
Die Wagnerei war mehr oder weniger in Triesen in 
Betrieb, doch nicht im grösseren. 
Das Schmiedhandwerk war seit alter Zeit bis auf 
heute (1912) mehr oder weniger betrieben worden. 
Zimmerleute und Schreiner waren seit alter Zeit bis 
auf heute 1912 in Triesen. 
Holz-Schuhmacher wurde in früheren Jahren von 
Jakob Eberli, in späteren Jahren von Florian Kindle 
betrieben, ging aber in letzter Zeit 1912 völlig ein. 
Ein bis zwei Seiler (von Handwerk) waren in frühe- 
‚en Jahren immer in Triesen, auch die ging ungefähr 
ın den Jahren 1885 gänzlich ein. 
Näerinen (Näherinnen) waren seit alter Zeit vertre- 
ten, zur Zeit 1912 auch zwei Schneider, die das 
Handwerk betrieben. 
Das Sattlerhandwerk wurde erst seit einigen Jahren 
von zwei Meister betrieben 1912. 
Betreff den Metzger in Triesen zum fortgehenden 
Bestand war in den alten Zeiten bis 1912 sehr wenig 
zu verzeichnen wurde von einigen als zum Verkaufe 
von Fleisch angefangen, und ging in kurzer Zeit 
wieder ein. Josef Banzer Nr. 165 im Aule an der 
Landstrasse hielt am längsten, auch die ging 1910 ein 
und wird nicht mehr betrieben. 
Die Weberei zu eigenem Gebrauch wurde in frühe- 
ren Zeiten bis ungefähr 1880er Jahre gut betrieben. 
Damals wurde noch viel Hanf und Flachs gepflanzt, 
gericht, gesponnen und gewoben. Noch anfangs 
{880er Jahren wurde viel gewobenes Tuch, ohne 
gefärbt, zu Kleider gemacht und getragen. Heut zu 
Tage 1912 wird selten in einem Hause mehr gewo- 
sen, und selten Hanf und Flachs gepflanzt, er geht 
völlig aus.» (251) 
32. Vaduz, 1915 August 10. 
Verkauf der Lawenaquellen 
an das Land 
Vertrag 
(GAT Bund X) abgeschlossen zwischen dem Lande 
Liechtenstein, vertreten durch die fürstliche Regie- 
rung im Einvernehmen mit der vom Landtage 
bestellten Baukommission einerseits und der 
Gemeinde Triesen, vertreten durch den Ortsvorste- 
her Luzius Gasner und den Gemeinderat von Trie- 
sen andererseits, betreffend die Abtretung von Privat- 
rechten zwecks Einrichtung eines Landeselektrizitäts- 
werkes. 
$ 1: Die Gemeinde Triesen überlässt dem Fürsten- 
zum Liechtenstein (nachstehend mit Land bezeich- 
net) die zur Errichtung eines Elektrizitätswerkes 
aach dem Projekte des Ingenieurs Kürsteiner für die 
erste Anlage und allfällige spätere Erweiterungen 
erforderlichen Quellen und Wasserläufe im oberen 
Lawenatale mit der im nachfolgenden Paragraphen 6 
angeführten Einschränkung für alle Zukunft zur aus- 
schliesslichen und alleinigen Benützung. 
Ebenso gestattet die Gemeinde Triesen auf ihrem 
sigentümlichen Grund und Boden im Lawenatale 
dem Lande die Errichtung und dauernde Belassung 
aller Anlagen und Bauführungen, die zur Fassung der 
Quellen und des Baches, zur Ableitung des Wassers, 
zur Stromleitung sowie zur Betriebsführung erfor- 
derlich sind. 
$ 2: Für die dauernde Überlassung der im $ 1 bezeich- 
neten Gewässer und für die ständige Benützung des 
Bodens zu den dort erwähnten Anlagen und Baufüh- 
sungen, sowie als Vergütung der durch solche Her- 
stellungsarbeiten gewöhnlich bedingten kleineren 
Schäden am Eigentum der Gemeinde Triesen wird 
derselben seitens des Landes ein einmaliger Betrag 
von Kronen zwanzigtausend (20 000.-) geleistet. 
Die Bezahlung dieses Betrages erfolgt mit dem 
Abschluss dieses Vertrages und quittiert die 
Gemeinde hierfür unter einem. 
Alle durch Aushauen der Waldungen, Steinspren- 
gungen, Röhrenbrüche usw. am Eigentum der 
Gemeinde Triesen entstehenden ausserordentlichen 
Schäden, sowie die daran etwa künftig während des 
Betriebes auftretenden Schäden werden vom Lande 
sesonders vergütet. 
$ 3: Auf Grund des Landtagsbeschlusses vom 
14. Dezember 1914 übernimmt das Land die Lawena- 
strasse in der Strecke vom ersten Feldweg links aus- 
serhalb des Triesner Armenhauses bis zu den Alp- 
wirtschaftsgebäuden der Lawenaalpe als Land- 
strasse, sobald die Gemeinde Triesen die erste 
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