Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Anhang 
allem Jrem Vich, ausgenommen Som Ross, Frömbd 
Unnd haimbisch, die sonnd sy füer die markh der 
Mülli nit abher Lassen noch treiben auf die gemainen 
waid. Unnd soll aber yederman sein aigen wisen 
oehalten sein Zefriden Unnd auszelassen auf die Zeit 
als vor altherhär sitt Unnd gewonnlich gewesen ist. 
Unnd soll auch yedt wederer thail Costen Unnd 
schaden der Bishär darauf ganngen ist. Wie der an Jn 
gelannget hät. Den Sonnd sy An Jn selber haben. 
Unnd hiemit, als hievor geschriben stat, sonnd sy 
verricht unnd geschlicht sein, yetzt Unnd hienach 
Eewigclich. Denn wer Das Ain andern Ueberfüer 
mit Uebertreiben, der soll Unnd mag beschaidennli- 
chen Unnd Rechteclichen pfennden unnd hinder 
füetrer unnd mit Jro..nt Ban warten, als denn auch 
von altherhär gewonnlich ist. Wer auch den ist, der 
an anndern Ueberfert mit gewalt Unnd frevennli- 
chen, annderst dann vorgemelt ist, der selbig soll 
vervallen sein ainer Herrschaft Ze Vadutz Zwainzig 
Pfundt pfennig, unnd Jr die geben one gnad. Unnd 
des Zu warem Urkhundt aller vorgeschribner ding, 
So gib Jch vorgenannter von Branndis dieser 
Spruchbrieven Zwen die gleichsagend mit meinem 
angehennkhten Jnnsigel. (Doch mir unnd meinen 
erben an annderen sachen Unschedlichen). geben 
Zu Jngenndem Apprellen nach der geburt Christi 
Vierzehenhundert unnd in dem vierzigsten Tare. 
Schiedsspruch des Grafen Carl Ludwig von Sulz vom 
1. Mai 1595 betreffend die Gemeindegrenze (Marken) 
auf Silvaplana zwischen Triesen und Balzers, (JBL 
1902, 208) 
J.B. Büchel leitet in seiner Geschichte der Pfarrei 
Triesen 1902 die Wiedergabe der nachstehenden 
Urkunde mit dem bezeichnenden Satz ein: 
«Zur Abwechslung haderten die Besitzer von Silva- 
plana wieder miteinander und brachen ihr langes 
bewundernswertes Schweigen.» Eine Urkunde vom 
|, Mai 1595 lautet: 
Kundt und Zuwüssen gethan seie Allermeniglich 
aiemit diesem Brieve Alss sich Nachbarliche Spen 
und Missverständt entzwüschen dess Hochwolge- 
borennen Herrn Carl Ludwigen, Graven zue Sultz, 
Landtgravens in Cleggeuw, dess Heyligen Römi- 
schen Reichs Erbhofrichtern Zue Rottweyl, Herrns 
Zue Vadutz, Schellenberg und Plumeneckh 
Cays. Majst. Rathe und Cüniglicher Würd. Hispa- 
nien Obristen, Unnseres genedigen Herrn Under- 
:hanen, der Ersamen Gemaindt dess Dorffs Trysen, 
An einem, So dann deren von Baltzers und Klainen- 
mailss Anderstails, Umb und von wegen der Atzung 
uf den Wisen genant Sellfablanen, Alda die Ersam 
Gemaindt zue Baltzers und Klainenmailss denen 
von Trysen kain Zutrieb noch Waidung verstatten; 
5ye aber Sich nit davon weisen lassen wollen, erregt 
and zuegetragen. Darauf haben bei wolermelten 
Unsern strengen genedigen Herrn Baide Thail soviel 
vermögt, dass Jre Gnaden uf den Augenschein gerit- 
ten, Und sye damalss. Jn beisein derselben Ober- 
amtleuten, Auch der nachgesetzten Vier Ammann 
nit Namen Hanss Oeri, Jakob Grauwen, baiden 
Auss der Herrschaft Schelenberg, Hainrich Guade- 
rern Und Adam Schierssers, sambt etlich Anderen 
mer Auss der Grafschaft Vadutz Under Benennung 
atlicher Schidmarkhen, die dann Auch gesetzt wor- 
den, Wie Underschidlich hernachvolgen würdet, 
Genedig und güetlich geeindt und vertragen, dessen 
>aidt Thail biss hero zufriden gewesen und noch. — 
Weil sich aber hiezwüschen wegen der Marckhen 
und beholtzung, wie weit sich eines Jeden Dorffs 
sezirckh und gerechtigkait An und uf der Hohen- 
olatten erstreckhe, mer streits von Neuwen Dingen 
zuegetragen und desshalber Sich Kainsswegs mit 
sinanderen vergleichen Könden. Also nach lenger- 
werenden Zwitrachten haben baide Parteyen bei 
Unss diser Zeit Gräflichen Sultzischen Oberambt- 
‚euten Petro Christophero Schlabazio, der Rechten 
Doktoren, Und Landvogt, auch Johann Jakob Beck- 
aen von Thüengen Kayserlichen Adprobierten No- 
:ario und Landtschreibern der Herrschaften Vadutz, 
Schellenberg und Plumeneckh, Umb güetliche 
enndschaidung dessmalen angehalten. Unnd Wann 
Unss nun sollicher Span Und Zwitracht nit lieb, 
Sondern umb fort Pflantzung gueter Nachburlicher 
Und fridliebender Ainigkait Angelegen gewessen. 
50 haben Wir neben vorgedachtem Ammann Adam 
5chierssern, dem Wir zue Unss gezogen, Auss 
Ambtlicher schuldigkhait, und geneigtem gutem 
willen — damit Wir baiden Partheyen Zuegethan, 
JInss an obgehörte Spennige Ort begeben Und die- 
selben Zue Augenschein besichtiget, volgendts 
Spruch nach Jr Baiderseits gethanen Klagen Ant- 
wurten, ‚Red und widerreden sambt allem beweiss 
und beschehenen fürträgen Nach frey williger 
Jebergebung, Mit wolwissenden Dingen entschei- 
den und Verglichen Wie folgt: Erstlichen: Auf der 
Dartheyen begeren, damit alle Markhen nach einan- 
deren verschriben und Künfftig uf den Wisen Sellfa- 
»lanen und der Hochenblatten, Spän und Missver- 
;tändt verhüet mögen werden, haben Wir vor- 
zelauffne Abhandlung widerumb durchgangen, Und 
den Anfang gemachet Uf Sellfablanen gegen dem 
Ryn, Uf Hanss Schurtins wisen von Trysen, Alda 
in Markhstain sten und gesetzt werden solle, Aller- 
massen merwolbemelter Unsser genediger Herr die 
zenedige Verordnung und Auspruch gethan hätt. 
Jerselbige Marckhstain zaiget über Ryn Alle gredi 
n den grünen bühel, Jn die ober Dolen. — Unnd 
zum Andern: von selbigem Marckhstain Auss intz- 
jemelts Schurtins wisen soll die schaidung zuruckh 
gen und zaigen Jn der Rueschen zipfel wissen, Alda 
auch ein Marckhstain stet, zum Dritten, auss disem 
zipfel hinauf Under die Wandt gleich wo man dass 
holtz hinab fellet, Alda steet auch eine Marckh. Und 
3/1)
	        

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