Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Anhang 
Feldkirch, 1361 April 9. 
Lämmerzehent-Verkauf (Lehen) 
/LUB 1/2-161) 
jch Graue Rudolf von Montfort herr ze Veltkirch. 
xünd vnd vergih offenlich an disem brief, allen den 
die in sehent alder horent lesen, das ich mit guter vor- 
betrahtung / han ze kofent geben reht Redlich vnd 
aigenlich. Albern Vaisslin von Vaduz vnd sinen erben 
ob er enwar. den Lenberzehenden zu Trisen der 
wilent hans / Ammans was vnd gemain was mit dem 
vorgedahten Albern Vaisslin. Disen obgenanten Len- 
berzehenden mit allen Rehten Nützen vnd gewon- 
haiten, als ich / in vntzher innegehept vnd genossen 
1an vnd mit aller zugehord vnd mit allen rehten. han 
‘ch im vnd sinen erben aigenlich zu kofent geben vmb 
drithalb / phunt phenning vnd vmb zwen Schilling 
>henning alles guter Costentzer müns der ich gar nah 
mninem willen von im gewert bin. Jch vnd min erben / 
sollint och sin vnd siner erben vmb disen kof vnd 
Lenberzehenden gut wern sin zu dem rehten wa es 
ınen notdurftig wirt an Gaistlichem oder an Weltli- 
chem geriht. Des ze Vrkünd henk ich min Jnsigel an 
disen brief. Der geben ward zu Veltkirch an dem fri- 
:ag nach sant Anbrosien tag in dem Abrellen, do man 
zalt von Cristes gebürt drüzehenhundert iar vnd ains 
sehtzig Jar. 
Übersetzung 
{ch, Graf Rudolf von Montfort, Herr zu Feldkirch, 
zerkünde öffentlich allen denen, die diesen Brief 
sehen oder lesen hören, dass ich nach reifer Überle- 
zung dem Alber Vaistlin von Vaduz und, wenn er 
aicht mehr wäre, seinen Erben den Lämmerzehen- 
:en zu Triesen, der einst dem Hans Ammann selig 
zehörte und Gemeingut mit dem vorhin genannten 
Alber Vaistlin war, recht und redlich und zu Eigen- 
:um verkauft habe. Diesen obgenannten Lämmerze- 
aenten habe ich mit allen Rechten, Nutzrechten und 
Gewohnheiten, wie ich ihn bisher innegehabt und 
zenossen habe samt aller Zubehörde ihm und seinen 
Erben zu kaufen gegeben um dreieinhalb Pfund Pfen- 
aige und zwei Schilling Pfennige guter Konstanzer 
Münze, die mit nach meinem Willen von ihm aus- 
»ezahlt worden sind. Ich und meine Erben sollen ihm 
and seinem Erben für diesen Kauf und Lämmerze- 
ıenten auch nach dem Rechte guter Gewähr leisten, 
wenn sie es an geistlichem oder weltlichem Gerichte 
aötig hätten. Zur Beurkundung hänge ich mit Siegel 
an diesen Brief, der zu Feldkirch am Freitag nach St. 
Ambrosien-Tag im April da man von Christi Geburt 
‚361 Jahre zählte, ausgestellt wurde. 
Vaduz, 1617 Juni 17. 
Erblehen Bad Vogelsang 
/GAT, JBL 1980) 
Zum Betriebe eines Badhauses brauchte Franz Lam- 
pert eine Konzession. Noch mehr, die Grafen bean- 
spruchten die Errichtung eines Badhauses als ein 
Hoheitsrecht für sich, das sie in Form eines Erble- 
hens dem Gesuchsteller überliessen. Die Erblehens- 
ırkunde (aufbewahrt in Copie mit beschädigtem Sie- 
‚el im Gemeindearchiv zu Triesen) lautet: 
«Wir Caspar Graue zu Hochen Embs, Gallara, und 
Yaduz, Herr zu Schellenberg, Dorenbieren, und des 
keichs Hofs Lustnau, Frht: d.h.t: Erzherzogen 
Maximiliani Österreich Rath Cammerer und Vogt 
der Herrschaft Feldkirch, und Neünberg am Rhein, 
Bekennen hiemit diesem Brief, das Wir Unserem 
Jnterthanen, und Lieben getreüen, Franz Lampar- 
'en in Triesen, Unserer Grafschaft Vaduz Wohnhaft 
las Wasser Bad im vogelsang in Triesner Buchwald 
zelegen zu ainem rechten Erblehen, genediglich geli- 
ıen, und verlihen haben, Namblichen solches Bad 
ıllda Wärmen und notdürftiges Brennholz darzu 
zugebrauchen, zu wirten, und Wein zuschenken und 
wie auch in seiner Behausung zu Triesen im oberen 
Dorff ebenmässig Wein zuschenken unverhindert 
nenigliches, alles nach Erbliches Recht, und ohnge- 
ahrlich. 
Dagegen soll er jeglichen und jedes Jahr Besonder, 
ıuf Sanct Martins des Hailigen Bischoffs Tag ind dass 
Ambt Vaduz zu rechtem Lehen Zinnss, vier Gulden 
—- Landeswehrung ohne allen Costen und Schaden 
lifern und ausrichten. Wen es sich aber über Kurtz, 
der Lange zeit zutruge, das bemelter Unser Lehen- 
man Franz Lampart, den jehrlichen obberürten Zinss 
nit richten, oder sich saumbselig darunder erzeichen 
;olte, Als dan so sollen und mögen Wier solches Was- 
jer-Bad, und obeingefüerte dazu gegebene Gerich- 
üigkait wiederumb an Uns zuziehen, und Unseres 
zefallens anders zu verleihen, vollkommen gewalt, 
und macht haben. 
Dessen zu wahrem Urkunde, haben Wier Ime Brieff 
ınder Unserem Secret Jnsigel verfertiget zustellen 
Lassen. Der gebern ist in Unserm Schloss Vaduz den 
ebenzehenden Monats Junij Nach Christi geburt 
zezelt, Sechzehenhundert und Siebenzehen Jahr. 
Dass obstehende Copia einen alten auf Bürgament 
zeschriebenen Brief/: woran aber das ankangend 
zewesste Insigell gänzlichen Cassıert und abgeris- 
sen:/ durchgehends gleichlautend seye, Bezeüget, 
Liechtenstein den 20.ten Augusti 1773. 
Hochfürstlich-Lichtensteinische 
Oberamts-Kantzley (471, 488) 
17. Chur, 1300 Nov. 11. 
Walliser in Triesen (Silvaplana) 
Walliser als Siedler 
LUB 1/1 Nr. 76) 
Probst Berthold von St. Luzi zu Chur gibt den beiden 
Wallisern Walter Rüttiner und Johann Aier in Silva-
	        

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