Volltext: LGU Mitteilungen (1989) (9)

LGU-Mitteilungen Februar 1989 Meliorationsgesetz Kritische Stellungnahme der LGU Die LGU hat in ihrer Stellungnahme vom 20. Dezember 1988 in der Vernehmlas- sung zur Abänderung des Gesetzes über die Bodenverbesserung (Meliorationsge- setz) kritisiert, dass Bodenverbesserun- gen einseitig im Sinne von Ertragssteige- rungen-  verstanden werden, während der Verlust an Naturwerten durch Melioratio- nen (Feuchtgebiete u. a.) nicht berück- sichtigt wird. Die LGU fordert eine Neu- orientierung. Vor Meliorationen soll ein Naturwerte-Inventar erstellt werden. Na- turwertverluste müssen andernorts ausge- glichen werden. Meliorationen sollen fer- ner an die Bedingung geknüpft werden, dass mindestens 10-15 Prozent der Flä- che als ökologische Ausgleichsflächen (Hecken, Gräben, Ackerränder, Ufer- säume usw.) dienen. Generell sollte nach Meinung der LGU unter Bodenverbesse- rung nicht nur die Ertragssteigerung, sondern  auch die Behebung eines Mangels an ökologischen Ausgleichsflächen ver- standen werden, die hierdurch subven- tionsberechtigt würden. Staatliche Gel- der sollen vor allem zur Behebung von Schäden an der Natur, und nicht für wei- tere Naturzerstörungen eingesetzt wer- den. Die Stellungnahme der LGU enthält noch eine Vielzahl weiterer Kritikpunkte. Wir schicken die mehrseitige Stellung- nahme allen Interessierten gerne zu. Schutz der Magerwiesen Gesetz verabschiedet 
/ LGU in Kommission Nach einem langen Tauziehen im Land- tag ist im vergangenen Herbst endlich das Gesetz über Flächenprämien für die Er- haltung von Magerwiesen im Landtag verabschiedet worden (LGBI. 1988 Nr. 59). Das Gesetz enthält nur wenige Änderungen gegenüber dem Entwurf, den die Regierung vor mehr als einem Jahr in den Landtag eingebracht. hat. Ei- gentümer von Magerwiesen erhalten auf- grund dieses Gesetzes Prämien, die •je nach Lage und Bodenqualität abgestuft sind. Das Inventar der subventionsberechtig- ten Magerwiesen soll laufend aktualisiert werden. Anträge über die Aufnahme in das Inventar können an die Regierung gerichtet werden. Eine Kommission, die aus dem Leiter des Landesforstamtes, zwei Bauernvertretern und einem/einer Vertreter/in der LGU besteht, berät die 
Regierung in diesen Fragen. Für die LGU tritt Barbara Rheinberger, Vor- standsmitglied der LGU und Spezialistin auf dem Gebiet der Orchideenforschung in Liechtenstein, in die Kommission ein. Umweltpreis an der LIS Wieder bemerkenswerte Diplomarbeiten Bereits zum dritten Mal hat im Januar dieses Jahres die LGU den Umweltpreis an der Liechtensteinischen Ingenieur- schule (LIS) für Diplomarbeiten verge- ben, welche Anliegen des Natur- und Umweltschutzes speziell berücksichtigen. Diesmal hat die LGU-Jury den Preis auf zwei Hauptgewinner aufgeteilt. Edmund Sele beschäftigte sich in seiner Diplom- arbeit mit der Frage, auf welche Weise in einem Kapillargebläse für die Be- und Entlüftung von Gebäuden die Wärme der abgehenden Luft auf die frische Zuluft übertragen werden kann. Er kam dabei zu einer parktikablen Lösung, die einen wirksamen Beitrag zum Energiesparen leisten kann. Kurt Altendorfer testete in einer Versuchsreihe verschiedene Mög- lichkeiten, um die in kombinierten Öl- Gas-Heizkesseln entstehende Abwärme zurückzugewinnen. Er stellte fest, dass hierfür aufgrund der Korrosionsanfällig- keit Materialien verwendet werden müss- ten, die in einer wirtschaftlichen Kalkula- tion nicht zu vertreten sind. Das Resultat lautet daher, dass Heizkessel nach Mög- lichkeit auf nur einen Brennstoff ausge- legt werden sollten. Wir gratulieren den beiden Preisgewin- nern, die als Preis jeweils ein Abonne- ment der Zeitschrift «Umwelt» des Ver- bandes Deutscher Ingenieure sowie eine Gutschrift für den Besuch einer Tagung des gleichen Verbandes erhalten haben. CIPRA-Sitz in Liechtenstein Antrag der LGU mit guten Aussichten Die Internationale Alpenschutz-Kommis- sion (CIPRA) besteht seit 1953. Die Ge- schäftsstelle hat bislang jeweils mit dem Präsidenten gewechselt. Sie war zeitweise in der Schweiz, zeitweise in Österreich, . 
seit 1983 in Liechtenstein (Präsident Dr. M. E. Broggi) beheimatet. Da die anfal- lenden Arbeiten stetig zunehmen, haben die Delegierten der sieben Alpenstaaten an der letztjährigen Versammlung in Trie- senberg beschlossen, einen festen CIPRA-Geschäftssitz zu suchen. Erst- 
mals in der Geschichte der CIPRA wird der Ausbau der Geschäftsstelle mit fe- stem Sitz und angestelltem Personal an- gestrebt. Die jährlichen Aufwendungen hierfür bewegen sich in der Grössenord- nung von ca. 200 000.— Franken. Die LGU hat in der Folge bei der EL. Regierung den Antrag gestellt, diese Chance zu nützen und Bedingungen zu schaffen, damit die CIPRA ihren Sitz in Liechtenstein beibehält. Es bietet sich hier ein überaus interessantes Feld, um mit bescheidenem Aufwand im Alpen- raum aussenpolitisch in Erscheinung zu treten. Liechtenstein bietet sich zudem als zentral gelegenes und alpinstes aller Alpenländer an, diese Funktion einzu- nehmen. Die EL. Regierung zeigt sich dankens- werterweise bereit, die Geschäftsstelle der CIPRA zu unterstützen, wenn sie in Liechtenstein bleibt. Die Vorarbeiten der CIPRA für eine Internationale Konven- tion zum Schutz der Alpen hat die Ent- scheidung massgeblich beeinflusst. Wenn die CIPRA in Liechtenstein angesiedelt bleibt, bestehen gute Aussichten, dass die Alpenkonvention mit dem Namen Liech- tenstein in Verbindung gebracht wird. Liechtenstein könnte sich auf diese Weise nach aussen ein positives Profil verschaf- fen. Eine- Alpenkonvention liegt aber auch von ihrer Bedeutung her im ureigen- sten Interesse Liechtensteins, da kein an- deres Alpenland derart krass vom funk- tionierenden Ökosystem Alpen abhängt wie der Kleinstaat Liechtenstein. Für uns gibt es keine Ausweichmöglichkeiten! Umweltschutz- Kommnissionen Drittes Treffen mit interessanten Themen Zum dritten Mal haben sich am 23. Janu- ar die Umweltschutzkommissionen der Gemeinden auf Einladung der LGU zu einem Erfahrungs- und Meinungsaus- tausch getroffen. Es wurde über die Grünabfuhr und- den Kompostverkauf, das Recycling von Leuchtstoffröhren, das Recycling von Konservendosen, die Bau- biologie und die Sondermüll-Separat- sammlung gesprochen. Die Erkenntnisse, die bei diesen Treffen gewonnen werden, erleichtern die Arbeit der USK in den einzelnen Gemeinden. Das koordinierte Vorgehen ist in der Regel für alle Betei- ligten von Vorteil. Im Anschluss an die Diskussionen refe- rierte Klaus Büchel, Mitarbeiter des Landwirtschaftsamtes, über den Entwurf für eine landesweite Landwirtschafts- zone.
	        

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