Volltext: LGU Mitteilungen (2006) (66)

gasbusse auf den Strassen unterwegs. Die Landesverwaltung hat trotz Ankündigung noch keine Erdgasautos im Wagenpark. Erd- gas kann in Liechtenstein an der Erdgastank- stelle in Vaduz für Personenwagen, Busse und LKWs getankt werden. Neu ist auch eine Erdgastankstelle bei der Autobahnausfahrt Trübbach eröffnet worden. Im Unterland ist der Bau einer weiteren Tankstelle geplant. Keine Komforteinbusse Erdgasautos werden von fast allen bekannten Autoherstellern angeboten. Beim Betriebs- und Fahrkomfort müssen keine Abstriche gemacht werden. Es gibt keine Leistungsein- bussen, das Tanken ist problemlos und sicher, und durch die Unterflur-Anbringungen der Tanks steht gleich viel Platz zur Verfügung wie bei einem Benziner. Aufgrund der geringen Produktionszahl sind die Erdgasau- tos noch etwas teurer als die herkömm- lichen. Doch die niedrigeren Treibstoffkosten und der geringere Verbrauch amortisieren dies. Im Durchschnitt rechnet sich der Einsatz bereits nach ungefähr 15’000 Kilometern. Erdgas ist für den «Normalverbraucher» zur- zeit noch mit der üblichen Mineralölsteuer besteuert. Ab dem Jahr 2007 wird sich das ändern, die Mineralölsteuer auf das als Treibstoff verwendete Erdgas wird gesenkt. Der öffentliche Verkehr erhält bereits jetzt starke Reduktionen. Erdgasautos sind kom- plett von der Motorfahrzeugsteuer befreit. Die Liechtensteinische Gasversorgung bietet grosszügige Anreize für private Umsteiger- Innen und für die Umstellung ganzer Fahr- zeugflotten. Für jedes Erdgasauto verschenkt sie einen Bezugsgutschein von mindestens 1600 Franken. Je nach Verbrauch kann damit ein bis zwei Jahre gratis gefahren werden. Biogas, die Alternative Biogas ist umweltfreundlich. Organische Abfälle der Industrie, Landwirtschaft, Wasser- klärung oder Grünabfälle werden unter Luft- abschluss vergärt. Das dabei entstandene Gas muss aufbereitet werden und kann dann problemlos ins Erdgasnetz eingespeist wer- den. Gegenüber Erdgas und anderen fossilen Energiequellen ist Biogas CO2-neutral, seine Verbrennung hat keine umweltbelastende Auswirkung auf den Treibhauseffekt. Der Kohlenstoffkreislauf wird komplett geschlos- sen. Die Förderung der Biogasproduktion ist im Energiekonzept als hochprioritäre Mass- nahme aufgeführt. Die Idee einer Compo- 
Von Sabine Assmann, 
LGU-Praktikantin Ein 348,5 km langes Erdgasnetz zieht sich unterirdisch durch das Fürsten- tum Liechtenstein. Das ist 14 mal die Länge des Landes. Erdgas wird immer mehr genutzt, als Brennstoff wie auch als Treibstoff. Erdgas erzeugt Treib- hausgase und ist nicht erneuerbar. Erdgas gewinnt im Energiemix Liechten- steins zunehmend an Bedeutung, es stellt mit einem Anteil von rund 29% den grössten Energieträger dar. Jeweils ein Drittel des gesamten Verbrauches wird von Haus- halten und dem Dienstleitungsgewerbe genutzt. Zwanzig Jahre nach Aufnahme der Erdgaslieferung sind nun in Liechtenstein etwa 3’500 ErdgasbenutzerInnen angeschlos- sen, Tendenz steigend. Das Erdgas, das in Liechtenstein verbraucht wird, stammt aus Norwegen, Russland, den Niederlanden und Deutschland. Trotz der zunehmenden Konflikte im Osten stuft die Liechten- steinische Gasversorgung die Versorgungs- sicherheit mittelfristig hoch ein. Weniger schädlich als Öl Erdgas ist keine erneuerbare Ressource und damit keine nachhaltige Alternative zu Öl. Erdgas produziert bei seiner Verbrennung zwar rund 25% weniger Kohlendioxid als Heizöl. Es verbrennt auch ohne Russ und Rauch. Die Feinstaubproduktion bei Gashei- zungen ist fünfmal kleiner als bei Ölheizun- gen. Gas trägt zwar wie alle fossilen Energieträger viel, aber weniger als Öl zum Treibhauseffekt und zu Gesundheitsschäden bei. Aus klimaschützerischer Sicht sind Gasheizungen vor allem bei Neubauten nicht mehr angezeigt. Sie liegen punkto Energie- verbrauch weit über dem Stand der Technik, zum Beispiel der Nutzung der passiven Son- nenwärme. Bei der Verwendung als Treibstoff hingegen sieht es anders aus, hier stellen Erdgas und vor allem Biogas eine sinnvolle Alternative dar. Der Treibstoffanteil beträgt im Moment lediglich 2,2% vom Gesamt- absatz des 
Erdgases. Erdgasbetriebene Mobilität Erdgasbetriebene Fahrzeuge geben 60 bis 95 Prozent weniger Schadstoffe an die Luft ab als Benzin- und Dieselfahrzeuge. Die Liechtensteinische Busanstalt geht mit gutem Beispiel voran: Es sind bereits 19 
Erd- 
Erdgas, das kleinere Übel 4Energie
	        

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