Volltext: LGU Mitteilungen (2006) (65)

Schaffen wir Freiräume! Von Gerhard Hornsteiner, Projektleiter 
LGU Die Landschaft ist Lebensraum für alle Lebewesen sowie Wirtschafts- und Erlebnisraum für uns und kommende Generationen. Die Nutzungen und Aktivitäten im Raum wirken sich auf die Landschaft und deren Regeneration aus. Gleichzeitig beeinflussen die Verände- rungen den Menschen als Teil des Öko- systems. Kurz: Wir prägen die Landschaft und die Landschaft prägt uns. Unter Landschaft werden nicht nur beson- ders wertvolle Gebiete verstanden, sondern der gesamte Raum innerhalb und ausserhalb von Siedlungen. Die Zugänge zur Landschaft können an drei zentralen Funktionen für den Menschen festgemacht werden: Zum einen kann die Landschaft genutzt (Ressour- cen-Ansatz), zum anderen mit allen Sinnen wahrgenommen werden (landschaftsästheti- scher Ansatz) und zuguterletzt einen Bezugs- punkt für das eigene Leben und Erleben bieten (räumliche Identifikation). Vertraute Landschaften sind wichtig für unser Wohl- befinden und unsere Identifikation. Erst im Erlebnis werden die landschaftlichen Elemen- te emotional 
bedeutsam. Rasche Veränderung macht blind für das Unverwechselbare Mit dem Verlust von Freiräumen im un- mittelbaren Siedlungsgebiet und der Bildung einer Gartenstadt-Architektur über weite Strecken werden zwangsläufig auch die Bezüge zur eigenen Landschaft schwächer. Das Landschaftsbild wird austauschbar und verliert seine besonderen Reize, seineUnverwechselbarkeit. 
Wird die Bindung zur eigenen Landschaft schwächer, schwindet in der Gesellschaft das Schutz- und Erhaltungs- bedürfnis für die noch vorhandenen schönen Landschaftskammern. Wenig erfreulich ist, dass sich dieser Vorgang noch mit der Zeit verstärkt, je mehr von diesen verbliebenen Landschaftsteilen von Strassen zerschnitten oder von Gebäuden bedrängt werden. So wird deutlich, dass mit einem Schwinden an räumlicher Identifikation auch kulturelle Iden- tifikation verloren geht. Beides ist jedoch eine wichtige Bedingung für eine nachhaltige, zukunftstaugliche Entwicklung. Hier plant die LGU für das kommende Jahr mit einem spannenden Projekt gezielt 
anzusetzen. Vertraute Landschaften als Ziel Für das Abwägen von Erhalten und Gestalten hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung muss das Tempo der Veränderungen näher betrachtet werden. Als Richtgrösse kann gelten, dass die räumliche Veränderungsrate mit einer identitätsstiftenden Aneignung und Umsetzung von Lernerfahrungen einherge- hen sollte. Wird dieses Tempo überschritten, ermöglicht die Landschaft keine Identitätsbil- dung mehr und es entfremdet sich der in ihr lebende Mensch von seiner natürlichen Umwelt. LGU schafft neue Zugänge zur Landschaft Vor einem Jahr stellten wir unsere Natur- schatz-Truhe der Öffentlichkeit vor. Sie findet bei den LehrerInnen im Land grossen Anklang. 29 ausgewählte Orte im nahen Schulumfeld aller Gemeinden in Liechten- stein sind darin detailliert beschrieben und mit Anregungen für eigene Entdeckun- gen, einem kompletten erlebnispädagogi- schen Programmablauf, Hintergrundinfor- mationen und Kopiervorlagen für die Lehr- kräfte versehen. Diese Sammlung ist mit den vielen Lupen, Bechern und Pinseln eine voll- ständige Grundlage für das Eintauchen in und Erleben von einem ausgewählten Natur- schatz-Standort mit SchülerInnen. Naturer- fahrungen und -erlebnisse können prägen. Mit den Methoden der Umweltbildung kön- nen Kinder, Jugendliche und Erwachsene für einen bestimmten Ausschnitt unseres Lebensraumes im Freien begeistert werden. Ausschlaggebend ist, inwieweit es gelingt, den TeilnehmerInnen einen positiven, über- raschenden oder lebendigen Zugang 
zur 
6Umweltbildung Kinder erleben eine Spiel- situation in der Landschaft lustvoll
	        

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