Volltext: LGU Mitteilungen (2005) (62)

Umweltpolitik 2005–2008? – ein Stimmungsbild3Nachgefragt Die LGU hat die Landtagskandidatinnen und -kandidaten zu fünf Themenblöcken befragt. Zu jeder Frage gab es vier Ant- wortkategorien (ja, eher ja, eher nein, nein) sowie die Möglichkeit zur Gewich- tung der Frage. Letztere wurde bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Die Resultate stimmen zuversichtlich – die Chancen für umweltfreundliche Mehr- heiten bei wichtigen umweltpolitischen Fragen sind intakt. Biodiversität (Artenvielfalt) Die Zerstörung von Lebensräumen führt zum Verlust der Artenvielfalt. Die Kanalisierung der Gewässer, die fortschreitende Intensivie- rung der Landwirtschaft, die mangelhafte Verjüngung der Wälder und die ungehemmte Bautätigkeit im letzten Jahrhundert haben dazu beigetragen, dass unzählige Tier- und Pflanzenarten in Liechtenstein verschwunden oder höchst gefährdet sind. Im Naturschutz spielt die Vernetzung der Lebensräume eine grosse Rolle – das bedeutet, dass artenreiche «Trittsteine» oder Vernetzungsflächen ge- schaffen werden müssen, damit die genetische Vielfalt einer Art erhalten bleiben kann. Dies sind zum Beispiel ökologisch aufgewertete Fliessgewässer oder extensiv bewirtschaftete Landwirtschaftsflächen mit Feldgehölzen. Viel Engagement für einen lebendigen Alpenrhein! Gewässerrevitalisierungen an kleinen Fliessge- wässern werden von sämtlichen KandidatInnen, welche die Frage beantwortet haben, positiv beurteilt (ja oder eher ja). 43 der insgesamt 45KandidatInnen, 
welche die Frage beantwortet haben, würden sich im Landtag für die ökologi- sche Aufwertung des Alpenrheins in Liechten- stein einsetzen (ja oder eher ja). 31 von 45 KandidatInnen sind der Meinung (ja oder eher ja), dass der Anteil extensiv bewirtschafteter Landwirtschaftsflächen in Liechtenstein erhöht werden soll. 31 von 45 befürworten (ja oder eher ja) eine Erhöhung der Wild-Abschussraten für eine bessere Verjüngung des Baumbestan- des im Liechtensteiner Wald. Sämtliche KandidatInnen werden sich für die Umsetzung internationaler Abkommen zum Schutz der Biodiversität einsetzen (ja oder eher 
ja). Umweltqualität Strahlung (auch Mobilfunkstrahlung), Luftver- schmutzung und Lärm verursachen bei vie- len Liechtensteinern und Liechtensteinerinnen körperliche Beschwerden. Die meisten von ihnen können nur die Krankheitssymptome, nicht aber deren Ursachen bekämpfen. Liech- tensteins Messwerte des krebserregenden Feinstaubs PM10 (mehrheitlich aus Dieselmo- toren) zum Beispiel sind annähernd so hoch wie diejenigen der Stadt Zürich. Lebensqualität heisst auch, dass ruhige Natur- und Erholungs- räume in der Nähe der Siedlungsgebiete zur Verfügung stehen. Der Kultur- und Naturland- schaft in Liechtenstein muss Sorge getragen werden. Verschiedene Liechtensteiner Umwelt- organisationen haben die gesetzlich verank- erte Möglichkeit, bei Eingriffen in Natur und Landschaft ein Mit- und Einspracherecht wahr- zunehmen. Liechtenstein braucht Lärmschutzgrenzwerte! Über 90% der KandidatInnen, welche die Frage beantwortet haben, also 42 von 46, sind für die gesetzliche Einführung von Lärmgrenz- werten. 35 von 46 KandidatInnen würden sich im Sinne der gesundheitlichen Vorsorge für tie- fere Mobilfunkstrahlungs-Grenzwerte als in den umliegenden Ländern einsetzen (ja oder eher ja). Eine schnellstmögliche Umsetzung der Partikelfilterpflicht bei allen Baumaschinen befürworten (ja oder eher ja) 27 von 44 Kandi- datInnen. Für ein uneingeschränktes Fahrver- bot auf dem Rheindamm sprechen sich 26 von
	        

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