Volltext: LGU Mitteilungen (2004) (61)

6AlpenrheinVision 
Lebendiger Alpenrhein wird konkret Von Bianca Burtscher, Naturschutzbund 
Vorarlberg (rm) Das Entwicklungskonzept Alpen- rhein der Internationalen Regierungs- kommission Alpenrhein IRKA und der Internationalen Rheinregulierung IRR hat die dritte entscheidende Phase erreicht: Ein Massnahmenplan liegt vor. Gemeinsam für einen lebendigen Alpenrhein Die fünf Umweltorganisationen aus drei Ländern – Naturschutzbund Vorarlberg, WWF Graubünden und St.Gallen, Pro Natura St. Gal- len-Appenzell und die LGU setzen sich in diesem Diskussionsprozess mit vereinten Kräf- ten aktiv für die ökologischen Anliegen ein. Im Folgenden die wichtigsten Ergebnisse und ein Auszug aus der Stellungnahme der Um- weltorganisationen. Mehr Raum für den Alpenrhein Dies ist die wichtigste Voraussetzung, um die meisten Probleme der Hochwassersicherheit und der ökologischen Funktionsfähigkeit am Alpenrhein zu lösen. Zentraler Teil des Mass- nahmenplans sind deshalb achtzehn Auf- weitungen des Flussraums. Zwischen Diepolds- au und dem Bodensee soll damit langfristig die Hochwassersicherheit erhöht werden, unter dem Motto «Breitwasser statt Hochwasser». Oberhalb von Buchs soll durch ein breiteres Flussbett durch das geringere Geschiebetrans- portvermögen der Eintiefung der Sohle ent- gegengewirkt werden. Der Grundwasserspiegel und die Grundwasserneubildung werden damit positiv beeinflusst. Eine wichtige Aufwei- tungsstrecke in Liechtenstein liegt im Bereich der Eschner Au. Beseitigung von Wanderhindernissen Zehn Massnahmen im Alpenrhein und im Mün- dungsbereich von Zuflüssen sollen die Passier- barkeit für Fische und andere Wasserlebewesen erhöhen. Das Beispiel des Liechtensteiner Bin- nenkanals zeigt vorbildhaft, wie positiv sich die Anbindung des Zuflusses und die Revitalisie- rung des Mündungsbereichs auf die Ökologie, aber auch auf die Attraktivität als Naherho- lungsgebiet auswirken. 
Reduktion des Schwalls Die starken Wasserstandsschwankungen durch den Kraftwerksbetrieb müssen reduziert werden, damit der Alpenrhein wieder ökolo- gisch funktionsfähig wird. Im Entwicklungskon- zept werden als Lösungsmöglichkeiten Mass- nahmen direkt an den Kraftwerken (Betriebs- anpassung, Ausgleichsbecken), ein Ausleit- kraftwerk und drei Laufkraftwerke angeführt. Die Umweltorganisationen sprechen sich entschieden gegen die Laufkraftwerke aus, da die ökologischen Verbesserungen durch die Schwallreduktion die massiven Verschlechte- rungen nicht aufwiegen können. Bei einer einigermassen ökologisch orientierten Betriebs- weise wären sie ausserdem wirtschaftlich nicht rentabel und auf finanzielle Zuschüsse der öffentlichen Hand angewiesen. Notentlastungsflächen und -korridore Die Aufweitungen werden die Hochwasser- sicherheit erhöhen, doch sind sie nur langfristig zu realisieren. Deshalb sind für den Notfall Entlastungsflächen und Korridore vorgesehen, über die das Wasser in weniger empfindliche Gebiete abgeleitet werden kann. Die Bebau- ung dieser landwirtschaftlich genutzten Frei- flächen ist zu verhindern. Sofortige Sicherung von freien Flächen Wenn die Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen auch Jahrzehnte dauern wird, so muss die Raumplanung die noch erhaltenen unbebauten Flächen am Alpenrhein so schnell wie möglich sichern. 
Information: www.lebendigerrhein.org www.alpenrhein.net Gemeinsame Exkursion der IRKA/IRR mit den Umweltorganisationen[Bild: 
A. 
Yannick]Neue 
Binnenkanalmündung ohne Wanderhindernisse 
[Bild: 
A. Yannick]
	        

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