Volltext: LGU Mitteilungen (2002) (55)

10UmweltWas 
zu tun ist Auszüge aus dem Synthesebericht des Schwerpunktprogramms Umwelt Schweiz Vision 
Lebensqualität– diesen Titel wählten die AutorInnen für den Schlussbericht des zehn Jahre dauernden Schwerpunktprogramms Umwelt (SSP Umwelt) der Schweiz. Dabei wur- den Forschungsarbeiten im Bereich Umwelt durchgeführt, Ideen initiiert und umgesetzt sowie Synthesearbeit geleistet. Der For- schungs- und Umsetzungs-«Gegenstand» Umwelt ist ein Objekt, das sich grundlegend von anderen Forschungsobjekten unterschei- det. So wird hier ein System betrachtet, das einerseits äusserst komplex ist, es hängt wie- derum von zahlreichen Untersystemen, wie beispielsweise dem Zusammenspiel von Orga- nismen untereinander oder mit ihrem Lebens- raum ab und das andererseits von Einflussgrös- sen (mit)bestimmt wird, deren Wirkung und Verhalten nicht oder nicht vollständig bekannt, geschweige denn vorhersehbar sind. Dies macht Umweltforschung zu einem spannenden und schwierigen Gebiet, exakte Aussagen oder Ursache-Wirkungs-Betrachtungen sind beinahe unmöglich. Der Umgang mit diesem ungenau- en Wissen ist sehr unterschiedlich. Die eine Seite will nichts von Gefahren und Schäden wissen, solange nicht der hundertprozentige Beweis – im Normalfall ein kausaler Zusam- menhang – erbracht werden konnte. Die ande- re Seite, die sich oft seit Jahren mit den kom- plexen Zusammenhängen von Ökosystemen und lebendigen Systemen auseinandersetzt, sieht klare Zusammenhänge, die jedoch oft so fein oder/und komplex sind, dass ein Beweis kaum mit den herkömmlichen Methoden erbracht werden kann, die Anzeichen aber sehr klar und eindeutig sind. So klar, dass sofort gehandelt werden muss und nicht erst, wenn die Auswirkungen mit den vorhandenen «gro- ben» Messmethoden mess- und sichtbar wer- den. Auf mehrere Folgen verteilt, werden Sie in den Mitteilungen kurze Zusammenfassungen über Teile des Berichtes finden.Teil 
1: Nachhaltige Entwicklung als Ziel Der moderne Mensch und seine Lebensweise führen zu ökologischen Veränderungen. Fol- gende zehn Kernprobleme des globalen Wan- dels gelten als besonders kritisch: Klimawandel, Bodendegradation, Verlust an Biodiversität, Verknappung und Belastung von Süsswasser, Übernutzung und Belastung der Weltmeere, Zunahme der durch den Mensch verursachten Naturkatastrophen, Bevölkerungsentwicklung und -verteilung, Umweltbedingte Gefährdung der Welternährung, Umweltbedingte gesund- heitliche Gefährdung und Globale Entwick- lungsunterschiede. Umweltschäden sind keine neue Erscheinung, neu ist die räumliche Dimension (global), die Langfristigkeit (Jahrhunderte) und ihre Komple- xität. Umweltschutz ist ein salonfähiges Thema geworden, erste Erfolge und erstes Umdenken werden spürbar. Für die weltweite Problemstel- lung, die sich uns präsentiert, genügt der Ansatz «Schutz» nicht mehr – ein neuer Gedanke muss Fuss fassen: Die nachhaltige Entwicklung. Nachhaltigkeit umfasst drei Dimensionen, welche gleichberechtigt erfüllt werden müssen. – Ökologie – Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen – Wirtschaft – Sicherung der materiellen Lebensgrundlagen – Gesellschaft – Sicherung der immateriellen Lebensgrundlagen Die Strategien zur Erreichung dieses Ziels sind: Effizienzsteigerung, Förderung der Sparsamkeit, Substitution nicht-regenerierbarer Ressourcen durch regenerierbare Ressourcen und Lern- effekte. Information: Buch: Häberli, R., Gessler, R., Grossenbacher- Mansuy, W., Lehmann Pollheimer, D. (2002) Vision Lebensqualität. Zürich: vdf-Verlag Forschungsergebnisse: www.sppe.ch
	        

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