Volltext: LGU Mitteilungen (2001) (51)

12TagungGefahrenguttransporte 
– ein unbekanntes Risiko Bericht von der ITE-Mitgliederversammlung und der 
ITE-Tagung Die Mitgliederversammlung legte klare Ziele fest Die Mitgliederversammlung zeigte wie wichtig die ITE ist und gleichzeitig auch, dass sie noch ein schwaches Pflänzchen ist. Ihre Wichtigkeit besteht darin, dass sie von den Pyrenäen bis nach Wien die Menschen, die der Verkehrsla- wine in den Bergen die Stirn bieten wollen, vernetzt. So kämpfen die Menschen am Mont- Blanc-Tunnel nach der Katastrophe im März 1999 gegen die Wiedereröffnung des Tunnels und sie werden von den Mitgliedern der ITE dabei unterstützt. Gleichzeitig macht das Treffen bewusst, dass der Verkehr dort rollt, wo ihm Wege geöffnet werden. Wenn nicht durch den Mont-Blanc und die Schweiz, dann durch den Frejus-Tunnel oder über den Bren- ner. In der Mitgliederversammlung wurden die Ziele für 2001 festgelegt: 1. Eine Minimalstruktur soll geschaffen werden. Diese besteht aus einem Sekretariat, das die Versände macht, die Adressen verwaltet, die Übersetzungen von Mitteilungen in die drei Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch sichert und die Website betreut. 2. Anhand einer konkreten Kampagne soll die Handlungsfähigkeit von ITE aufgezeigt wer-den. 
Die gewählte Kampagne ist der Kampf um den Mont-Blanc-Tunnel. Kann dort ein Erfolg einer nachhaltigen Verkehrspolitik gefeiert werden, so wird ein wichtiges Zei- chen in Europa gesetzt. 3. Die jährliche Tagung soll auch 2002 wieder mehrsprachig und mindestens eintägig durchgeführt werden. Die unbekannte Gefährlichkeit der Gefahrenguttransporte Zahlreiche Personen aus dem Umfeld der Gefahrenguttransporte informierten über ihre Aufgaben und gaben damit Einblicke in einen kaum beachteten Bereich der Wirtschaft. Im folgenden einige beachtenswerte Aussagen. 5% der Transporte haben gefährliche Güter geladen Ernst Berger, Sektionschef der Abteilung Sicher- heitstechnik des BUWAL, informierte über mögliche Gefahren bei Gefahrguttransporten. Zahlen, die aufhorchen lassen: Die Bahn und Strasse zusammen transportieren in der Schweiz knapp 400 Mio. Tonnen Güter, davon sind 21 Mio. Tonnen gefährliche Güter – sprich 5% der LKW und Bahnwagen sind mit hoch- giftigen, explosiven, ätzenden Stoffen unter- wegs. Diese Güter rollen täglich an bewohnten Gemeinden vorbei, durch wichtige Bahnhöfe und durch die Tunnels und engen Täler in den Bergen. Ein unglaubliches Risiko, das wir tragen und uns dessen gar nicht bewusst sind. Faktisch gibt es kaum Kontrollen Marco Guisco, Leutnant bei der Autobahnpoli- zei des Kantons Tessin informierte über den fast aussichtslosen Kampf der Polizei um die Kon- trolle der Transporte. Nur etwa ein Prozent der Transporte kann kontrolliert werden. Alle ande- ren müssen aus Kapazitätsgründen unkontrol- liert bleiben. Damit steht die Schweiz im Ver- gleich mit ihren Nachbarländern noch gut da, dort sind es bedeutend weniger Kontrollen, die ausgeführt werden. 
Der Alpenquerende Schwerverkehr ist auch für das Land Liech- tenstein eine drohende Gefahr. In der Schweiz die A13, die von Deutschland die Verbindung über den San Bernardino mit dem Wirtschaftsraum in Norditalien herstellt und im Osten die Route A14, die Süddeutschland mit der Brennerautobahn verbindet. Der zunehmende Schwerverkehr wird zur unerträglichen Bela- stung für Liechtenstein, sollte denn wirklich der Letze-Tunnel zwischen Frastanz und Tisis/Schaanwald gebaut werden. Für die LGU Grund genug sich an internationalen Netzwerken gegen den Schwerverkehr zu beteiligen. Am 23. März fand die jährliche Mitgliederversammlung eines solchen Netzwerkes, der ITE (Initiative Transport Europe), statt. Darin hat die LGU in Person der Geschäftsführerin bzw. des Geschäftsführers im Vorstand Einsitz. Anschliessend an die Versammlung fand eine dreitägige Tagung zum Thema Gefahrenguttransporte statt. Organisiert wurde die Tagung vom Verein Alpeninitiative (Schweiz).
	        

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