Volltext: LGU Mitteilungen (1999) (47)

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Tourismusentwicklung Ein Beitrag von Marion Nitsch Nachhaltigkeit als Chance Nachhaltigkeit ist ein Konzept, welches den Zusammenhang zwischen den wirtschaftlichen Aktivitäten des Menschen und der natürlichen Umwelt als einem endlichen, nicht wachsenden und materiell abgeschlossenen Ökosystem verdeutlicht. Diese Beschränkung, die vor allem für unseren Ressourcenverbrauch gegeben ist, muss dabei nicht als Einschränkung oder als Rückschritt für unsere Wohlfahrt betrachtet werden, sondern als Chance. Die Zukunfts- perspektive unserer gesellschaftlichen Entwick- lung kann sehr wohl in der Qualität liegen. Gerade aber im Glauben, dass der Wohlstand in unserer Gesellschaft nur über die materielle Ausdehnung des Wirtschaftssystems erreichbar ist, hat die Diskussion um die Nachhaltigkeit ihren Kernpunkt. Aspekte der Bereiche Ökologie, Soziokultur und Ökonomie Allgemein kann eine nachhaltige Entwicklung als Erfüllung der Bedürfnisse der heutigen Generation gesehen werden, wenn künftige Generationen in der Befriedigung ihrer Bedürf- nisse nicht beeinträchtigt werden. Das be- deutet auch die Entwicklung einer umfassen- den Lebensqualität, die mit einem geringeren Einsatz an nicht erneuerbaren Ressourcen so- wie einer abnehmenden Belastung für Mensch und Umwelt verbunden ist. Eine nachhaltige Tourismuspolitik tangiert die drei Bereiche Öko- logie, Soziokultur und Ökonomie. Für diese Bereiche haben wir entsprechende Ziele und Massnahmen zusammengestellt, aus denen wir im Folgenden auszugsweise die wesentlichen Punkte vorstellen:Der 
Schwerpunkt im Bereich der Ökologieliegt für uns im Schutz und der Pflege vom Land- schaftsbild und dem Naturhaushalt. Dies ist eine wesentliche Basis zur Erhaltung unserer Lebensgrundlage und zugleich auch das zen- trale Grundkapital für den Tourismus. Die Ziele einer Tourismuspolitik müssen deshalb immer im Einklang mit dem Schutz dieses Grundkapi- tals stehen. • Ziele: Die Investitionen in touristische Infra- struktur sind an die Forderungen einer umwelt- verträglichen Entwicklung anzupassen. Der Individualverkehr muss auf öffentliche Ver- kehrsmittel umgelenkt werden, regionale Res- sourcen, Produkte und erneuerbare Energieträ- ger genutzt und gefördert. Es ist ausserdem zentral den Langzeittourismus dem Tagesaus- flugsverkehr vorzuziehen und das Angebot ent- sprechend auszubauen. • Massnahmen: Neben allgemeiner Bodenpoli- tik und Raumplanung sind auch Nutzungsbe- schränkungen bzw. Nutzungszuweisungen für einzelne Sportarten in geeignete Zonen anzu- streben. Alternative Tourismusangebote zum Skisport und Wintertourismus sowie nicht land- schaftsverbrauchende Sportangebote müssen konsequent gefördert werden. Eine Mobilitäts- zentrale für ganz Liechtenstein ist ein weiterer Schritt. Im soziokulturellen Bereich 
ist für uns die Mit- sprache der Bevölkerung an der Entwicklung des Tourismus von wesentlicher Bedeutung. Eine Tourismuspolitik, die langfristig getragen werden soll, muss im Konsens mit allen, die an den touristischen Aktivitäten beteiligt oder von Ihnen betroffen sind, erstellt werden. • Ziele: Transparenz der Tourismuspolitik für die betroffene Bevölkerung und Förderung der eigenständigen Kultur. Dazu gehören auch die Bewusstseinsbildung der Reisenden über die Wirkungen des Tourismus oder die Verbesser- ung eines qualitativen Arbeitsplatzangebotes. • Massnahmen: Regelmässige Information über die Aktivitäten und relevanten Beschlüsse der Tourismusbranche und Entscheidungsträger, 
Nachhaltigkeit ist eines der meist gebrauchten Schlagworte in der heutigen Zeit. Leider gibt es auch im Tourismusbereich kaum konkrete Vorstellungen darüber, was unter diesem Begriff zu verstehen ist. Ohne eine klare Definition ist eine Umsetzung dieser in die Praxis nicht möglich. Damit es also nicht bei Wort- hülsen bleibt, haben wir eine Diskussionsgrundlage erstellt. Sie hat das Ziel die Anforderungen an eine nachhaltige Tourismus- politik aus Sicht des Umweltschutzes näher zu beleuchten.
	        

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