Volltext: LGU Mitteilungen (1998) (43)

LGU 
MitteilungenNr. 
43 
· 
Juli 
1998 Informationsblatt für die Mit- glieder. 4 Ausgaben pro Jahr. Redaktion: Regula Imhof Bürozeiten der Geschäftsstelle: Montag bis Freitag 8–12 Uhr; Dienstag, Donnerstag, Freitag auch 14 –17 Uhr. Im Bretscha 22, 9494 Schaan Telefon 075/232 52 62 Telefax075/237 40 31 Druck: Gutenberg AG, 
Schaan 
P.P. 9494 
Schaan Modellfall Rheintal An keiner Transitachse durch die Alpen liegen so viele verschiedene Länder wie im Rheintal. Keine Transitachse zwischen dem Süddeutschen und dem Norditalienischen Raum ist kürzer als die Verbindung durch das Rheintal. Die neusten Verkehrsprognosen der EU rechnen mit einer Verdoppelung des Transitverkehrs an der Rheintal-San-Bernardino-Route bis zum Jahr 2010. Falls also die bisherige Verkehrspolitik der «Lückenschlüsse» und Kostenverzerrungen beibehalten wird, hat das Rheintal dann rund 60’000 LkW pro Jahr zu schlucken. Wird die 28 Tonnenlimite aufgehoben, rechnet eine Studie der Ostschweizer Kantonsregierungen mit rund 150000 LkW pro Jahr - gegenüber heute wäre dies eine 400%-ige Steigerung. Wird die Ostschweiz zudem nicht an die NEAT angebunden, prognostiziert die gleiche Studie 320000 LkW pro Jahr. Anstatt rund 100 LkW pro Tag rollen dann rund 1000 LkW täglich durch das Rheintal! Wir haben im Rheintal noch die Chance eine internationale Verkehrspolitik mit Weitblick zu betreiben. Die prognostizierten Zuwächse im Transitverkehr könnten heute noch durch eine gezielte Politik auf die Schiene verlagert werden. Die Schiene bietet in unserer Region ungenützte Kapazitäten und Ausbaumöglichkeiten. Öffnen wir durch den Bau der S18 dem Strassentransit die Tore, wird eine mittelfristige Ver- lagerung des Transits auf die Schiene illusorisch. Eine denkbare Position Liechtensteins in der jetzigen Situation wäre eine Anlehnung an die Haltung der Schweiz was die Forderungen der Alpeninitiative und die Verhandlungen mit der EU betrifft und eine Anlehnung an Öster- reich was die Forderungen bezüglich Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention betrifft. Eine solche Haltung würde einen sofortigen Ausbau- und Planungsstop für alle hochrangi- gen Strassenbauten an der Rheintal-San-Bernardino-Route bedeuten und die konsequente Forderung und Unterstützung des Schienenausbaus. Ein grenzüberschreitendes Verkehrs- konzept für das Rheintal, insbesondere für den Güterschwerverkehr und Personennahverkehr kann zur Lösung des Problems beitragen. Bindende Grundlage dieses Verkehrskonzeptes müssen die Einhaltung der international verpflichtenden Klimaschutzziele, die Einhaltung der nationalen Emissionsgesetze und die Umsetzung der Verpflichtungen der Alpenkonven- tion sein.
	        

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