Volltext: LGU Mitteilungen (1998) (42)

Nachdem die Rheinkraftwerke 1995 in der geplanten Form end- gültig verworfen wurden, bildete sich im Mai 1995 die Interna- tionale Regierungskommission Alpenrhein. Der Rhein und seine Nutzungen sollen zukünftig gemeinsam von den Regie- rungen der anliegenden Gebiete (FL, SG, GR, Vorarlberg) ent- wickelt werden. Aus den ersten Arbeitsresultaten der Kommis- sion und deren Projektgruppen lässt sich eine grundsätzliche Trendwende erkennen. Nicht mehr die «Nutzung» sondern die nachhaltige Entwicklung steht im Vordergrund. So heisst es beispielsweise in einem Beschluss der Liechtensteinischen Regierung vom Oktober 1997: «Revitalisierungsmassnahmen sind grundsätzlich erwünscht...» 
Regierungskommission zeigt erfreuliche Resultate! Revitalisierung der Eschnerau - eine Vision? 
Das Gewässer- und Fischökologische Konzept Alpenrhein Vor einem knappen halben Jahr wurde das Gewässer- und Fischökologische Konzept von der Regierungskommission veröffentlicht. Erar- 
beitet hat es die Projektgruppe Gewässer- und Fischökologie unter der Leitung von Theo Kindle (Amt für Umweltschutz Liechtenstein). Mit diesem Konzept sollen wieder naturnahe Gewässerstrukturen und Lebensräume geschaf- fen werden. Diese Lebensräume sollen es den heute noch vorhandenen Fischarten ermögli- chen zu überleben und gleichzeitig die Wieder- ansiedlung von ehemals bei uns heimischen Fischarten erlauben. Heute sind unsere Ge- wässer weitgehend monoton ausgebaut und teilweise ausgetrocknet. Die Anzahl Fischarten sank im Alpenrhein seit 1900 von 30 auf 17. Dies widerspiegelt drastisch den angeschla- genen ökologischen Gesamtzustand des Alpen- rheins. Grössere und langfristig durchführbare Vorschläge im Konzept der Regierungskommis- sion sind die Revitalisierung der Sarganser Ebene, der Eschnerau, des Illspitzes und des alten Rheins bei Diepoldsau. Weitere Projekte Auf der Grundlage einer zwischenstaatlichen Vereinbarung soll im nächsten Jahr das Aktions- programm Alpenrhein 2000+ festgelegt wer- den. Ein wichtiges Projekt ist dabei die Festle- gung einer optimalen Rheinsohlenlage. Dafür ist aber im Voraus beispielsweise das grenzüber- schreitende Grundwasserhaushaltsmodell zu erstellen; dies soll bis im Jahr 2000 geschehen. Bis Ende Jahr werden Richtlinien zum Gewässer- unterhalt (inkl. Schulung der Equipen) und Emp- fehlungen an Behörden zur Revitalisierung von Alpenrheinzuflüssen (Finanzierung, Projektab- lauf, Gestaltung etc.) entstehen. Eine langfristige Angelegenheit ist das Raumord- nungskonzept. Dieses bezweckt einerseits die spezielle Rücksicht auf Gewässer und anderer- seits einen Hochwasserschutz, der nicht allein durch hohe starke Dämme gewährleistet wird. Mit  dem Konzept der Gewässerrandflächen können ehemalige Auen- sowie Grundwasser- schutzgebiete speziell geschützt werden. Die Grundwasserschutzgebiete, die nach Gesetzes- vorschriften nicht bebaut werden dürfen und sich dementsprechend weitgehend mit der Landwirtschaftszone decken, gewähren so einen zusätzlichen «Schutz» vor Schäden durch Hoch- wasser.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.