Volltext: LGU Mitteilungen (1998) (42)

Ich bin zu einer Zeit aufgewachsten, in der man sich noch sehr viel in der Natur aufgehalten hat. Man hat sich eine Beziehung zu ihr aufgebaut. Ich sehe heute, dass der Mensch sich immer mehr von ihr wegbewegt und dass er glaubt, es geht auch ohne sie. Die Sachlage ist aber ganz anders: Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch die Natur. Als Mitglied der LGU kann ich diesen Sachverhalt den Mitmenschen besser vor Augen führen und helfen, dass dem aussermenschlichen Leben weiterhin Raum gegeben wird. Die Natur braucht die LGU als Anwalt, der für die Interessen des Umweltschutzes eintritt. Mit meiner Arbeit in der LGU kann ich aktiv etwas für den Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt in meiner Umgebung tun, damit meine Kinder und Enkelkinder auch noch Natur erleben kön- nen. Die Gentechnologie wird uns einen fast unü- berblickbaren Entwicklungsschub bringen. Das Gesundheitswesen wird verändert, wir werden bald von einer Ersatzteilmedizin sprechen und neue Nahrungsmittel kommen auf unseren Tisch. Unsere Mobilitätsansprüche werden sich verän- dern. Die Telekommunikation und Informatik, gemeint sind insbesondere die neuen Medien, werden unser Dasein massiv beeinflussen. Es gibt kein Vorteil ohne Nachteil. Die neuen Entwicklun- gen machen Angst und müssen überwunden wer- den. Ein Zurück gibt es nicht. Wir brauchen einen neuen Weg zur Umwelt und Natur. 
Die LGU, keinem Parteiprogramm, Intendanten- programm oder Marketingprogramm verpflichtet, kann unbelastet in die Zukunft blicken und das Verhältnis zur Umwelt sowie Natur weitgehend unbeeinflusst von Interessensgruppen wahrne- men. Diese Unabhängigkeit, auch die Unabhän- gigkeit der Vorstandskollegen und Kolleginnen, schätze ich sehr. Mein Engagement im LGU-Vor- stand ist getragen von dieser Unabhängigkeit. Ursula Wachter Geboren in Vaduz am 12. März 1957. Selbständig als Rechtsanwältin seit 1990. Wohnhaft in Vaduz. Die LGU nimmt die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes wahr und versteht sich als unverzichtbares Gegengewicht zu rein politi- schen und wirtschaftlichen Kräften, die natürli- che Lebensräume zerstören und damit die Lebensqualität von Mensch und Tier beeinträch- tigen. Die LGU hat aufgrund der geänderten Rechtsla- ge erstmals die Möglichkeit, die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes mit rechtlichen Mitteln zu verfolgen. Als Rechtsanwältin habe ich naheliegenderweise ein besonderes Interes- se, bei der Ausschöpfung dieser Möglichkeiten behilflich zu sein. Es ist jetzt am Anfang beson- ders wichtig, auf die Interpretation, und damit auf den Vollzug des Naturschutzgesetzes Ein- fluss zu nehmen. 
■ Nichtregierungsorganisationen (NGO's) als Partner Die Agenda 21 fordert die einzelnen Regierungen auf, NGO's dazu einzu- laden, sich an der Politik und den Entscheidungen über eine nachhaltige Entwicklung zu beteiligen. Konkret sollen ■ 
sie entsprechend finanziell und administrativ unterstützt werden ■ die Kenntnisse der NGO's bei der Planung einer nachhaltigen Entwick- lung berücksichtigt werden ■ Gesetze eingeführt werden, welche den NGO's das Recht einräumen, juristische Schritte zum Schutz der öffentlichen Interessen einzuleiten ■ sie frühzeitig Zugang zu allen Daten und Informationen haben, die sie brauchen, um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen ■ Partnerschaften zwischen NGO's und den lokalen Behörden gefördert werden In Liechtenstein sind die Bedingungen für Nichtregierungsorganisationen in Teilbereichen positiv zu beurteilen. Diese Tatsache darf nicht darüber hinweg täuschen, dass durch das Beschwerderecht finanzielle Kürzungen als Druckmittel gegen die LGU eingesetzt wurden. Dass NGO's weltweit anerkannte Aufgaben haben, die sogar Inhalt eines Abkommens sind (Agenda 21), das Liechtenstein unterzeichnete, bestätigt den eingeschla- genen Weg, diesen Organisationen auch vermehrt Möglichkeiten zu geben, sich in Kooperation aber auch im Konflikt an der Politik zu betei- ligen. 
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Wolfgang Nutt Geboren am 11. Juli 1966. Beruf: Fachingenieur NTB, tätig als Technolo- gietransferingenieur am NTB. Wohnhaft in Balzers. Hans Frommelt Jahrgang 1944. Tätigkeit: Seit 26 Jahren bei den LKW, seit 11 Jahren Leiter der Energiefachstelle. Wohnhaft in Triesen.
	        

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