Volltext: LGU Mitteilungen (1998) (42)

Der Verkehrsbericht der Regierung ist 1997 erschienen - wie weiter? Knapp vor Jahresende machte Ver- kehrsminister Norbert Marxer den Verkehrsbericht der Regierung be- kannt. Im Massnahmenteil finden wir eine Palette von Vorschlägen, die teil- weise auch bereits angegangen wur- den. So wurde im Februar 1998 die Stelle für eine Koordinatorin für Ver- kehrsfragen ausgeschrieben und ein Kredit von knapp 20000 Franken für eine weitere Studie gesprochen. Das Ziel der Studie soll sein, Auswirkungen von Strassenbauprojekten im angren- zenden Ausland auf Liechtenstein zu ermitteln. Der Verkehrsbericht ist eine Grundlage Die Hauptkapitel des Verkehrsberichtes sind die Darstellung des Ist-Zustandes sowie die Darstel- lung möglicher und geplanter Massnahmen. Bei der Beschreibung des Ist-Zustandes fällt auf, dass der Bericht nicht aus einer zukunftsfähigen Sichtweise erstellt wurde, sondern aus der Sicht der altbekannten Strassenbauermentalität. Eini- ge Beispiele zu dieser Einschätzung: Weiterer Ausbau des Bussystems: In der Zusammenfassung wird vermerkt, dass das Bussystem dann weiter ausgebaut wird, wenn ein zusätzlicher Bedarf entsteht. Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass Umsteigeef- fekte nicht von alleine entstehen, sondern ein attraktives Angebot und begleitende Massnah- men wie bspw. die Parkplatzbewirtschaftung erfordern. Kosten im Verkehrsbereich, die die Allgemein- heit zu tragen hat, sind in verwirrender Weise aufgeführt: Die Kosten, die der öffentliche Verkehr verur- sacht werden explizit aufgeführt, nicht aber bspw. die Unterhaltskosten für die Strassen. Es wäre interessant, einen tatsächlichen Vergleich der Strassenverkehrskosten zwischen dem öffentlichen und dem privaten Verkehr (pro in Liechtenstein wohnhafte Person) herzustellen. Dazu müssten aber sowohl Unterhalts- wie auch externe Kosten zusammengestellt und anteils- mässig dem öffentlichen und privaten Verkehr zugerechnet werden. 
Die Zielsetzung des Kapitels 6 «Verkehrsproble- matik Liechtensteiner Unterland» ist unklar und irreführend: Es ist nicht nachvollziehbar was die Diskussion um eine fehlende 518, um einen Letzetunnel und ein Kapitel «Weitere sich in Diskussion befindende Lösungsansätze» in diesem Kapitel soll. Und umso weniger, wenn es bei all diesen Themen um bauliche Massnahmen zur Lösung des Verkehrsproblemes geht. Bauliche Lösungen werden von der Regierung abgelehnt. Wenn schon in der Beschreibung eines Ist-Zustandes, Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden, dann sollen auch nichtbauliche Lösungsvorschläge für das Unterländer Verkehrsproblem erwähnt und kommentiert werden. 
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Der Bus wird als allein seeligmachendes öffent- liches Verkehrssystem gehandelt - zukunfts- fähige Haltung? Dringende Massnahmen Verkehrssicherheit ■ 
Senken der Höchstgeschwindigkeiten ■ Vermehrte Kontrollen beim Schwerverkehr ■ 
Senkung der Promillegrenze auf 0.5 Promille Motorisierter Arbeitsverkehr ■ Parkplatzbewirtschaftung auf öffentlichen und privaten Parkplätzen ■ Zusätzliche Buslinien zu Hauptverkehrszeiten von Feldkirch über Ruggell nach Vaduz und von Nendeln nach Bendern Sonstige Massnahmen ■ Streichen der Kilometerentschädigung aus der Steuerrechnung ■ Entwickeln von Konzepten für eine Regionalbahn ■ Liechtenstein unterstützt Bestrebungen den Güterfernverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern
	        

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