Volltext: LGU Mitteilungen (1997) (41)

Vom Mehrverkehr durch einen Letzetunnel ist nicht nur Schaanwald  direkt betroffen, sondern auch Nendeln, Eschen, Mauren, Bendern und Schaan. Die EU-Veterinär- grenzkontrollstelle soll hier in Nendeln links nach dem Bahnübergang erstellt werden. 
Vorbemerkungen Norbert Marxer und Hubert Gorbach führen zusammen Gespräche, es wird erzählt dass Mitte Dezember ein Ver- kehrsmodell Oberes Rheintal-Feld- kirch vorgestellt werden soll. Die Ko- sten-Nutzen-Analyse zum Letzetunnel wird als Entscheidungshilfe für die Ge- meinde Frastanz verkauft (Wir können nur hoffen, dass gleichfalls diskutiert wird, was eine Kosten-Nutzen-Analyse aussagt und was nicht). Zudem wird deren Fertigstellung immer wieder hin- ausgeschoben. Die Liechtensteinische Regierung hat das weitere Vorgehen immer noch nicht klargestellt. Diese vielen offenen. Fragen zum Letz- tunnel, die ungenügende Information der Bevölkerung über Zielrichtung und Inhalt der Verhandlungen, die un- durchsichtige Geschichte um die EU- Veterinärgrenzkontrollstelle — wem wird hier die Strasse geebnet? Insbesondere die Informationspolitik, die sich im Verkehrsbereich in den letz- ten Monaten zeigt, lässt schlechte und unsichere Gefühle darüber aufkom- men, wie ernst die Anliegen der betrof- fenen Bevölkerung genommen werden. Lokalaugenschein im Bereich Letzetunnel Am 17. September 1997 fand ein Lokal- augenschein des Fachausschusses Al- penkonvention von CIPRA Österreich in Liechtenstein und Vorarlberg statt. Das Ministerium wurde dabei von Mi- 
nisterialrat Höfler und die Länder durch Erwin Graze von Kärnten vertre- ten. Thema waren einerseits die gren- züberschreitende Verkehrsproblematik Vorarlberg/Liechtenstein und anderer- seits die Alpenkonvention und speziell das Verkehrsprotokoll. Die Projekte in Vorarlbrg Am Vorabend war die Gruppe zusam- men mit VertreterInnen von Bürger- initiativen bei Bürgermeister Lude- scher in Frastanz zu Gast. Ludescher bestätigte, dass in Frastanz parteien- scharfe Grenzen in der Einstellung zum Projekt Letzetunnel bestehen. Die ÖVP allerdings warte mit einer definiti- ven Meinungsbildung noch ab, bis 
d ie   von Hubert Gorbach angeregte Ko- stennutzen-Analyse, erstellt sei. Bür- germeister Ludescher gab aber als per- sönliche Meinung klar zum Ausdruck, dass er im Bau des Letzetunnels keine Vorteile erkennen könne. Am Abend fand ebenfalls ein Treffen mit VertreterInnen von Bürgerinitia- tiven statt. Dabei wurden die verschie- denen Strassenbauprojekte (S18, B200, S16, Letzetunnel usw.) erläutert und diskutiert. Einhellige Meinung war, dass alle diese Projekte erheblichen Mehrverkehr für die gesamte Region mit sich bringen werden und dadurch die Lebensqualität der gesamten Re- gion abnehmen wird. Am 17. September besichtigte die Dele- gation die Strassenprojekte S18 und Letzetunnel vor Ort. 
Zum Mittagessen traf sich der Fachaus- schuss mit Vertretern verschiedener Liechtensteinischer Ämter. Der Anlass wurde für einen Austausch bezüglich Alpenkonvention, Protokolle und Let- zetunnel genutzt. Das Rheintal als zukünftige Transitregion Die Strecke durch das Rheintal wäre für den Fernverkehr in Nord-Südrich- tung äusserst attraktiv. Sie wäre es v. a. dann, wenn die fehlenden Lücken- schlüsse im Süddeutschen Raum ge- baut und eine Verbindung zwischen der Österreichischen A14 und der Schwei- zerischen A13 bestehen würde. Dann nämlich wäre das Rheintal und die Strecke über. den San Bernardino die weitaus kürzeste und bequemste Ver- bindung zwischen den Wirtschaftszen- tren Lombardei/Piemont und dem Süd- deutschen Raum. Diese bequeme und kurze Verbindung wird laut der Studie der INFRAS AG vom Juni 1997 auch vehement benutzt werden, wenn die folgenden Entwicklungen eintreten: 1. Aufhebung der 28 Tonnenlimite in der Schweiz 2. Fertigstellung des Autobahnnetzes im Raum Bodensee (A96, Verbin- dung A13 und A14, Ausbau des Pfändertunnels usw.) 3. Aufhebung der Ökopunktepflicht im Raum Bregenz 4. Zusätzlicher Ausbau des San Ber- nardinos Im Transitverkehr fahren heute rund 30 000 LKW durch die Ostschweiz. Allein bei einer Aufhebung der 28 Ton- nenlimite in der Schweiz sagt die vom Verkehrsausschuss der Ostschweizer Kantonsregierungen in Auftrag gege- bene Studie ein zusätzliches Potential im Gütertransitverkehr durch das Rheintal von 150 000 LKW pro Jahr voraus. Im Extremfall und bei Eintre- ten der vier oben genannten Entwick- lungen werden es aber jährlich minde- stens 320 000 LKW-Fahrten durch das Rheintal sein. Das macht rund 1000 LKW pro Tag! Wir können etwas tun! Überregionale, internationale Lösung anstreben Liechtenstein hat mehrere Möglichkei- ten, dieser Entwicklung entgegenzutre- ten. Gerade das Problem Letzetunnel ist in obig geschildertem Zusammen- hang kein lokales Problem der Stadt Feldkirch mehr, sondern ein Element eines überregionalen Verkehrsproble-
	        

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