Volltext: LGU Mitteilungen (1992) (24)

LGU-Mitteilungen Dezember 1992 CIPRA-Jahresbeitrag Sparprogramm gegen Umweltschutz? Die Regierung beantragt dem Landtag eine Kürzung des Jahresbeitrages zu- handen der Internationalen Alpen- schutzkommission CIPRA. Seit drei Jahren befindet sich die Geschäftsstelle der CIPRA nunmehr in Vaduz. Die von der Regierung beabsichtigte Sparmass- nahme könnte dazu führen, dass sich die CIPRA nach einem neuen Sitz um- sehen muss. Dies wäre für Liechten- stein jedoch ein grosser Verlust, da das Engagement für die Erhaltung der natürlichen und kulturellen Vielfalt in den Alpen gerade für uns von existenzi- eller Bedeutung ist und darüberhinaus für ein besseres Image im Ausland sor- gen kann. Die Mitgliedsverbände unseres natio- nalen liechtensteinischen CIPRA- Ko- mitees, dem der Alpenverein, die Bota- nisch-Zoologische Gesellschaft, die Jä- gerschaft und viele weitere Vereine angehören, hat  sich in den letzten Tagen bei den Landtagsabgeordneten dafür eingesetzt, dass der Landtag in seinem Beschluss vom Antrag der Regierung abweicht und der CIPRA den bisheri- gen Beitrag zukommen lässt. Es geht dabei um einen jährlichen Beitrag von rund Fr.120 000.-. Nur ein halber Däumling — denn ausgewach- sen 'und wohlgenährt ist diese Zwergfleder- maus zwar daumendick, aber nur gerade halb so lang. (Foto: A. B. Stutz) 
Alpenkonvention Protokolle werden diskutiert Die Fachprotokolle zur Alpenkonven- tion über den Verkehr, den Natur- schutz, den Tourismus, die Bergland- wirtschaft, die Raumplanung und den Bergwald, in welchen die Zielformulie- rungen der Alpenkonvention konkreti- siert werden sollen, werden auf Beam- tenebene schon seit geraumer Zeit be- raten. Auch die CIPRA hat sich in diese Diskussion eingeschaltet - am in- tensivsten anlässlich• der Jahresfachta- gung in Schwangau im Herbst dieses Jahres. Die LGU wird ebenfalls immer wieder aufgefordert, sich zu einzelnen Proto- kollentwürfen zu äussern. Jüngste Bei- spiele sind das Protokoll Bergwald; das sich noch in einem sehr frühen Stadium befindet, und das Protokoll zur Berg- landwirtschaft. Anfang nächsten Jahres sollen die Protokolle  in eine Vernehmlassung in den einzelnen Vertragsstaaten der Alpen- konvention geschickt werden, um sie nach einem weiteren Bereinigungsver- fahren an der nächsten Alpenkonfe- renz der Umweltminister unterzeich- nen zu können. Der ursprüngliche Zeit- plan ist dabei durcheinandergekom- men. Die Konferenz dürfte statt im Herbst 1993 nicht vor 1994 stattfinden. Naturnahe Landwirtschaft Liechtensteiner Umweltbericht erschienen Die Nr. 30 des Liechtensteiner Um- weltberichtes der LGU ist im vergange- nen Monat allen Haushaltungen zuge- stellt worden. Wir befassen uns darin mit verschiedenen Aspekten der heuti- gen Landwirtschaft. Der Bogen wird dabei vom Boden über den Bodenbe- wirtschafter und dessen Produktions- methoden bis zum Konsumenten ge- spannt, da alle zusammen eine Einheit darstellen. Der Gesetzgeber möchte bekanntlich die naturnahe Landwirtschaft stärker fördern, werden doch heute Bewirt- schaftungsprämien für ökologische Ausgleichsmassnahmen (Hecken, Ma- gerwiesenstreifen u.a.) bezahlt. Speziel- les Augenmerk wurde im neuen Boden- bewirtschaftungsgesetz auf den . Bio- landbau gelegt: die Anbauprämien für den Biolandbau sind doppelt so hoch wie für den konventionellen Anbau. 
Rheinkraftwerke Schweiz-Liechtenstein Das Thema bleibt aktuell Auch wenn es bei der LGU im Moment in Sachen Rheinkraftwerke etwas ruhi- ger zu und hergeht als in der ersten Jah- reshälfte, gibt das Thema doch keine Ruhe. Immer wieder kommt es zu An- fragen von Journalisten. Radio DRS1 hat am 22.November sogar eine ein- stündige Sendung (Doppelpunkt) den Rheinkraftwerken gewidmet. Von Sei- ten der Gegner wurden Otto Acker- - mann (Präsident der Vereinigung zum   Schutze des Rheins) und Wilfried Mar- xer-Schädler (LGU-Geschäftsführer) interviewt. Orchideen. - Monographie Sechsjährige Arbeit abgeschlossen Als Band 13 der Reihe «Naturkundli- chen Forschung im Fürstentum Liech- tenstein» ist der Band «Orchideen» vor einiger Zeit veröffentlicht worden. Die Monographie wurde in mehrjähriger Arbeit von Barbara und Hans-Jörg Rheinberger erstellt und mit Fotos von Kurt Walser illustriert. Kernstück der Monographie ist der Ar- tenkatalog, in welchem vom Frauen- schuh bis zum Einblatt alle in Liechten- stein vorkommenden Orchideenarten nach Fundorten beschrieben werden. Ergänzt wird das Buch durch histori- sche Angaben, ein Kapitel über die Ge- fährdung der Orchideen sowie die Rote Liste der gefährdeten und erloschenen Arten. Einzelne bedeutende Orchi- deenstandorte werden noch separat charakterisiert. Liechtenstein weist eine äusserst viel- fältige Orchideenlandschaft auf. 47 der etwa 60 in Deutschland und etwa 200 in Europa gezählten Orchideenarten sind bei uns nachgewiesen. Das Ried, der warme Föhn und die Alpentäler sind die wesentlichen Faktoren für diese Ar- tenvielfalt. Allerdings sind etwa 50% der Orchideenarten selten, gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ganz ausgestorben.   Das Orchideen-Buch kann beim Lan- desforstamt bestellt werden.
	        

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