Volltext: LGU Mitteilungen (1991) (18)

LGU-Mitteilungen 
Juni 1991 kungsanlage vorgesehen. Dies hat uns der Verein für Abfallbeseitigung schrift- lich mitgeteilt. Dennoch werden wir im Rahmen des Umwel tverträglichkeits — Prüfungsverfah- rens das Bauvorhaben einer kritischen Prüfung unsererseits unterziehen. Es geht vor allem um die Beantwortung der fol- genden Fragen: — Sind die möglichen Umweltauswirkun- gen, vor allem die Luftbelastung mit Schadstoffen (Dioxine!), ausreichend ge- prüft und unbedenklich? — Wird parallel zur Bereitstellung der Entsorgungseinrichtungen auch konse- quent genug die Strategie der Abfallver- meidung und des Abfallrecyclings einge- schlagen? — Werden die Baukosten auf die Verur- sacher abgewälzt, wie es in der liechten- steinischen Abfallgesetzgebung vorge- schrieben ist, oder werden die Abfallent- sorgungskosten wegsubventioniert? Hundehaltung gesetzlich regeln? Es ist Ihnen sicher schon lange aufgefal- len, dass wir uns sehr oft im Vernehmlas- sungsverfahren zu •neuen Gesetzesent- würfen äussern. In den meisten Fällen geben wir eine fundierte Stellungnahme ab. Zu unserem Bedauern werden unsere Vorschläge jedoch nur vereinzelt aufge- nommen, aber immerhin wird unsere An- sicht im Bericht und Antrag der Regie- rung an den Landtag erwähnt; sodass sich die Abgeordneten ein Bild über die Emp- fehlungen von Seiten des Natur- und Um- weltschutzes machen können. Neulich wurden wir wieder aufgefordert, uns zu einem Gesetzesentwurf zu äussern. Dies- mal ging es um ein Gesetz über das Hal- ten von Hunden. Von unserer Warte aus gesehen ergibt sich jedoch vorderhand kein Handlungsbedarf. Wir haben daher der Regierung geantwortet, dass wir kei- ne Stellungnahme zum Gesetzesentwurf einreichen. Marsch «Mütter für das Leben» Am 14./15. Mai streifte eine Gruppe von 25 Frauen aus vielen Ländern Europas auch Liechtenstein auf ihrem weiten Fussmarsch vom Ätna/Sizilien bis nach Tschernobyl. Die Frauen pflanzen auf ih- rem weiten Weg Tausende von Bäumen und hinterlassen auf diese Weise eine le- bendige Spur quer durch Europa. Der Marsch soll ein Zeichen setzen, dass auch die nachkommenden Generationen ein Anrecht 'auf eine lebenswerte Welt haben. Die Frauen leben nicht nur das einfache Leben im Einklang mit der Natur und dem Wald vor, sondern unternehmen mit den Pflanzaktionen einen konkreten 
Schritt für eine grünere Umwelt. Das Fernziel ist das Leben mit dem Wald («Silvilisation») im Gegensatz zum Leben in der Stadt («Zivilisation»). Wir haben den wandernden Frauen ge- holfen, die 24 Stunden, die sie in Liech- tenstein verbracht haben, zu organisie- ren. Sie wurden in Balzers freundlich von Vorsteher Othamr Vogt in Empfang und zum Haus Gutenberg begleitet, wo sie einen Apfelbaum pflanzten. Die Frauen leben auf ihrem weiten Weg sehr einfach. Sie ernähren sich vegetarisch, schlafen in Wie alle anderen, denen die 25 Frauen   einen Kurzbesuch abstatteten, durfte auch Bürgermeister Arthur Konrad von Vaduz einen Baum entgegennehmen. 
den mitgeführten Zelten. Am Abend war ist ihr Besucherzelt offen und manche Liechtensteinerinnen fanden sich zu einem Schwatz ein, begleitet von einfühl- samen Gesängen der Gastgeberinnen. Am  folgenden Tag ging die Wanderung weiter Richtung Triesen, Vaduz, Schaan, Eschnerriet bis nach. Schaanwald. Unter- wegs pflanzten sie manch weitern Baum und wurden von der Regierung, Bürger- meister Arthur Konrad in Vaduz,. I. D. Fürstin Marie v. Liechtenstein, Vertre- tern der Real-/Oberschule Triesen, der Arbeitsstelle für Erwachsenenbildung, der Belegschaft der Beschützenden Werkstätte/Heilpädagogischen Tagesstät- te und dem Vizevorsteher der Gemeinde Schaad begrüsst. Schliesslich wurden sie vom Maurer. Vorsteher Johannes Kaiser verabschiedet. Die  25 Frauen nehmen nicht nur einen guten Eindruck von der Gastfreundschaft Liechtensteins und der solidarischen Hal- tung zu dem Ziel ihrer Wanderung mit auf ihren weiteren Weg, sondern haben sich sicherlich auch darüber gefreut, dass sie auf Kosten der Gemeinde Vaduz im Naturlada in Vaduz ihre Lebensmittel- vorräte auffüllen, auf Kosten der Ge- meinde Schaan neues Schuhwerk anzie- hen und auch weitere praktische Unter- stützung in Empfang nehmen durften. Auch wenn man über die Perspektive eines Lebens im und mit dem Wald durchaus geteilter Meinung sein kann, so erreichen die Frauen doch, dass wir uns wieder einmal unseres eigenen Lebens voller Konsumgewohnheiten bewusst werden. Allen Beteiligten, die den Marsch in Liechtenstein unterstützt ha- ben, sei an dieser Stelle nochmals -ge- dankt. I.D. Fürstin Marie begrüsst die Frauen, die zu Fuss vom Ätna/Sizilien bis nach Tschernobyl wandern, im Schlosshof.
	        

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