Das Fürstentum Liechtenstein
Von David Beck
Am rechten Ufer des Rheins, im mittleren Rheintal, liegt
das selbständige Fürstentum Liechtenstein, Mit nur 157,11 km?
Fläche gehört es zu den kleinsten Staatengebilden Europas.
Der größte Teil des Fürstentums ist Gebirgsland; seine Berge
gehören dem nordwestlichen Rätikon an, Die liechtenstei-
nische Berglandschaft ist von besonderer Schönheit, und die
mannigfaltigen Alpenweiden bilden die Grundlage einer in-
tensiv betriebenen Alpwirtschaft, Das eigentliche Siedlungs-
gebiet liegt auf der Rheintalseite, und die sechs Ortschaften
des Oberlandes liegen teils in der Ebene, teils auf den son-
nigen Westterrassen des Höhenzuges, der vom Falknisgebiet
sich nordwärts erstreckt und mit den Dolomitfelsen der Drei-
schwestern im Norden abbricht. Das weite Schaaner Riet
trennt die beiden historischen Landschaften Vaduz und Schel-
lenberg, heute mit Oberland und Unterland bezeichnet. Die
fünf Gemeinden des Unterlandes liegen teils am Fuße, teils
auch auf den Höhen des Eschnerberges, der wie eine Insel
quer im Rheintale liegt. Im Norden und Osten grenzt das
Land an Vorarlberg. Der Rhein im Westen und der Kamm des
Rätikons im Süden bilden die natürliche Grenze gegen die
Schweiz, Die fünf Rheinübergänge vom Kanton St, Gallen her
sind von Süden nach Norden der Reihe nach folgende: Trüb-
bach—Balzers, Sevelen—Vaduz, Buchs—Schaan und im Unter-
land die Brücken von Haag-Gams nach Bendern sowie von
Salez-Sennwald nach Ruggell. Dazu kommt noch die Eisen-
bahnbrücke Buchs—Schaan, Mit dem Kanton Graubünden ist
das Fürstentum durch die Paßstraße über die Luziensteig ver-
bunden. Über den Rätikon führen einige mehr oder weniger
weglose Pfade. Grenzübergänge nach Österreich: Autostraße