Schaan
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auch die alte Pfarrkirche. Am interessant gestalteten Fried-
hofeingang befindet sich am Turm ein Kriegerdenkmal für die
aus Liechtenstein im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten
verschiedener Nationen. Neben dem Friedhof, am neuen
Speckibrunnen vorbei abwärts durch die Speckistraße zur
Bendernstraße, an welcher gegenüber der Fabrik für künst-
liche Zähne sich der einzige Flugplatz des Landes befindet.
Hier herrscht zur Sommerszeit reger Flugverkehr und ist Ge-
legenheit geboten für Rund- und Alpenflüge,
Geschichtliches. Schaan ist schon sehr früh, im Reichsurbar
831, erwähnt. Scana = am Wasser gelegen. Nachgewiesen ist,
daß bereits 831 Schaan aus einem großen Herrschaftshof be-
stand, dem vierzehn kleinere Höfe, zwei Alpen, eine Mühle
und sehr viel Acker- und Wiesland zugehörten. Der Herrenhof
stand auf dem Platz der heutigen St. Peterkapelle, die früher
wohl die Hofkapelle der alten Pfarrkirche war. Im 14. Jahr-
hundert wurde die St. Laurenzkapelle am Nordende des Dor-
fes zur Pfarrkirche erhoben (im Urbar von 1507 ist ein Ulrich
zur Aich erwähnt). Kaiser Otto I. trat den Hof zu Schaan dem
Kloster Säckingen gegen Ufenau und andere Güter ab, die
er dem Kloster Einsiedeln schenkte, Vom Kloster Säckingen
kam der Hof dann an die Grafen von Montfort und von diesen
an die Besitzer der Grafschaft Vaduz, die diese Güter ver-
äußerten. Die Kirche und die Pfarrpfründe fielen durch
Schenkung eines Grafen von Montfort an das Churer Dom-
kapitel. Von jenem alten Gotteshaus steht nur noch der roma-
nische Turm aus dem 12. Jahrhundert. Die neue große Pfarr-
kirche wurde im Jahre 1893 geweiht. Bei der Duxkapelle über
dem Dorfe hatten 1799 die Franzosen ihr Lager. Weiter berg-
wärts wurden früher zwei sehr gut erhaltene römische Helme,
bei der St. Peterkapelle mittelalterliche Waffen und bei dem
Friedhof in allerjüngster Zeit wunderbare alemannische Glas-
schmuckketten und Bronzegegenstände in Alemannengräbern
gefunden.