schweizerischen Beziehungen kann aus Interviews der liechtensteini-
schen Zeitungen mit Regierungschef Hans Brunhart und seinem
Amtsvorgänger Walter Kieber, aber auch aus den offiziellen Reden
anlässlich des Besuchs in Bern abgelesen werden. Danach sind die
beiderseitigen Beziehungen von keinen Problemen belastet. Gute
Nachbarschaft, Partnerschaft und Freundschaft kennzeichnen die
gegenseitigen Beziehungen. Eine solche enge Verbundenheit schliesst
Eigenständigkeit der Partner auch bei weitestgehender Übereinstim-
mung ihrer Ziele im internationalen Bereich nicht aus. Die bereits
1970 angeklungenen aussenpolitischen Ambitionen Liechtensteins
finden sich verstärkt. Der Beitritt Liechtensteins zum Europarat,
seine Mitwirkung im Rahmen der Konferenz für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa, die angesprochene Frage eines UNO-
Beitritts und das Interesse an einer Verbesserung seines Status im
Zuge der Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen der Europäi-
schen Freihandelsassoziation (EFTA) und der Europäischen Gemein-
schaft unterstreichen diese Feststellung. Gleichzeitig wird auch deut-
lich, dass solche Ambitionen nur aus der gesicherten Position eines
guten Verhältnisses zur Schweiz möglich sind. Seit 1970 hat sich das
Beziehungsgeflecht zwischen Liechtenstein und der Schweiz weiter
verdichtet. Der neue Postvertrag, der Währungsvertrag, die Abände-
rung der Freizügigkeit, Verträge im Bildungsbereich, der Patent-
schutzvertrag sind nur einige äussere Zeichen dieser Entwicklung.
Der Besuch von 1984 hat die bestehenden freundschaftlichen Bande
noch enger geknüpft, das gegenseitige Verständnis vertieft und den
Weg für ein weiteres vertrauensvolles Zusammengehen der beiden
Länder in die Zukunft bereitet.
Ansprache von Bundespräsident Leon Schlumpf anlässlich
des offiziellen Besuches S.D. des Landesfürsten in der Schweiz
Durchlauchter Fürst
Durchlauchte Fürstin
Es ist für mich eine Ehre und Freude, Sie im Namen des Bundesrates und
des Schweizervolkes als offizielle Gäste in Bern zu begrüssen.