und Gedeihen von kleinen und grossen Staatswesen unter Wahrung ihrer
Eigenart und Selbständigkeit ermöglicht wird.
Gerade diese enge Verbindung und Freundschaft mit der Schweiz haben
Liechtenstein und sein Volk befähigt, um Vieles mehr als früher seine
Eigenständigkeit und Selbständigkeit zu betonen. Auch so konnten die für
Liechtenstein gefahrvollen Zeiten von 1938 bis 1945 überstanden werden.
Wir Liechtensteiner hoffen, dass wie bisher der Geist der Freundschaft und
des gegenseitigen Verständnisses unsere besondere Stellung zur Schweiz
bestimmen und weiter entwickeln möge. In den letzten Jahren zeichnet sich
in Europa eine Entwicklung ab, welche grosse Veränderungen herbeiführen
kann, und so werden die Staaten über kurz oder lang vor bedeutsame neue
Aufgaben und Verantwortungen gestellt. Man wird daher gezwungen, die
zur Sicherung unserer Zukunft erforderlichen Lösungen zu suchen. Alle
Lösungen, die unser gemeinsames Verhältnis berühren, möchten wir mit der
Schweiz in enger Abstimmung und im Geiste gegenseitiger Rücksichtnahme
erarbeiten. Gestützt auf die bisher gemeinsam zurückgelegte Strecke, werden
wir den richtigen Weg finden, welcher das gegenseitige Verhältnis des Ver-
trauens, des Respektes und der Freundschaft auch in Zukunft sichert.
Wenn wir Liechtensteiner dem Schweizervolke von Herzen kommende
Wünsche für sein Wohlergehen in der Zukunft aussprechen, so ist mit dem
Gefühle dankbarer Freundschaft die Erkenntnis verbunden, dass das Wohl-
ergehen Ihres Landes auch für unsere Heimat von grosser Bedeutung ist.
RE,
Zwei Monate nachdem S.D. der Landesfürst die stellvertretende
Ausübung der Staatsgeschäfte S.D. dem Erbprinzen Hans Adam
übertragen hatte, fand der letzte der sog. «offiziellen Fürstenbesu-
che» in Bern am 24. und 25, Oktober statt. Nach der protokollari-
schen Kennzeichnung war diese Visite kein Staatsbesuch. Sie wurde
als «offizieller Besuch», als «Abschiedsbesuch» des Fürstenpaares in
Bern bezeichnet, durch den die Beziehungen zwischen der Schweize-
rischen Eidgenossenschaft und Liechtenstein eine besondere Würdi-
gung erfahren. Am 4./5. Juli hatte das liechtensteinsiche Staatsober-
haupt in der Republik Österreich zu einem Staatsbesuch geweilt.
Die liechtensteinische Delegation mit dem Fürstenpaar an der
Spitze, Regierungschef Hans Brunhart und Regierungschef-Stellver-
treter Hilmar Ospelt mit Gemahlinnen, sowie Generalsekretär Emil