leben und wirken aus seinem Erbe. Vielen jungen Menschen in diesem Lande
konnten Maristen Bildung, Wissen und Erziehung vermitteln, auch in einer gewan-
delten Zeit. Für diesen, der liechtensteinischen Jugend erwiesenen Dienst, sei
stellvertretend für alle Fratres, der langjährige Direktor des Gymnasiums, Frater Dr.
Ingbert Ganss genannt. Mancher hat den Wert seiner Erziehung erst nach Jahren als
prägend, wertvoll und hilfreich erkannt, dann vielleicht, als er selber Verantwortung in
Familie und Gesellschaft zu übernehmen hatte. Maristen haben über vier Jahrzehnte
das Collegium Marianum aufgebaut, geleitet und 1981 die Trägerschaft des Liechten-
steinischen Gymnasiums an das Land übergeben.
Bildung und Erziehung zu vermitteln, war nie eine leichte Aufgabe, weder früher
noch heute. Immer galt es, sich den Strömungen der Zeit entgegenzusetzen
Manche Tendenzen des Säkularismus, der praktische Materialismus und der zuneh-
mende Verfall gemeinsamer Werte und Ziele, erschweren heute christliche Erzie-
hung. Diese Herausforderungen laden dazu ein, sich wieder bewusster auf die
tragenden christlichen Werte zu besinnen, denen sich ein katholisches Land, wie das
Fürstentum Liechtenstein, besonders verbunden weiss und die beim Besuch des HI
Vaters, Papst Johannes Paul Il., erneut bestätigt wurden.
Frater Augustin Knapp, erster Direktor des Collegium Marianum, fasste im ersten
Jahresbericht die Ziele der Schule so zusammen: «Die vornehmste Aufgabe der
lehranstalt ist es, an der Entwicklung eines religiös-sittlichen Charakters in den zu
Betreuenden mitzuwirken durch erzieherische Belehrung und praktische Gewöh-
aung an christliche Grundsätze. Das Collegium Marianum will zu sittlicher Tüchtigkeit
erziehen, eine höhere Bildung vermitteln und die Schüler zu selbständiger Geistes-
arbeit fähig machen.»
Ehemalige Schüler und Mitarbeiter haben die Verantwortung für das Gymnasium
übernommen. Dieser Wechsel, unterstützt von der Landesregierung, den Parteien
und der Bevölkerung, darf als gelungen bezeichnet werden und wirkt sich vorteilhaft
aus für die Fortentwicklung des weiterführenden Schulwesens in Liechtenstein. Das
Thema der Bischofskonferenz im Oktober in Rom mit dem Inhalt: «Die Berufung der
Laien in Kirche und Welt» unterstützt diesen Wandel,
So dürfen heute alle, Fratres, Kolleginnen und Kollegen, voller Stolz auf das bishe-
rige, gemeinsame Werk zurückblicken. Ihnen allen gebührt, neben Gott und Maria.
unser aller Dank.
Unser Wunsch für die Zukunft des Liechtensteinischen Gymnasiums kann deshalb
nur sein, dass diese christliche Grundlage der Bildung und Erziehung weiterhin gelte.
Das erzieherische Bemühen sei auch fürderhin von Gott gesegnet, von Maria, der
Mutter des Landes, begleitet, damit dieser Dienst an Volk und Land immer ein
«Aufbruch zum Leben» sein möge.