Jahren trifft, konnte in der Zwischenzeit auch die Anerkennung der Matura des
Typus E und des Diploms des Abendtechnikums in zufriedenstellendem Sinn regeln.
Das Jahr 1981 ist ein besonders wichtiges Datum in der Geschichte unserer
Bildungsstätte. Wiederum wurde nach einem Intervall von sieben Jahren die Verein-
barung zwischen dem Land und dem Orden abgeändert. Interessant ist der Ingress
zu dieser neuen Vereinbarung, den ich hier zitieren möchte:
«In Anerkennung der mehr als 40jährigen Tätigkeit des Ordens der Maristen-
Schulbrüder im liechtensteinischen Schuldienst wird nachstehende Vereinbarung
abgeschlossen.»
Damit wollte der Staat auf die grossen Verdienste des Ordens hinweisen. Nun ist
nicht mehr von einer Verpflichtung des Ordens, die nötigen Lehrkräfte zur Verfügung
zu stellen, die Rede, sondern von einer Berechtigung, am Liechtensteinischen
Gymnasium zu unterrichten. Dem Orden wurden für die Lehrtätigkeit am Liechten-
steinischen Gymnasium bis zu vier Hauptlehrersteilen oder bis zu 100 Wochenstun-
den zugesichert. Wir wollten damit dem Orden auch weiterhin die Existenzgrundlage
in unserem Land bieten. Hinsichtlich der Besoldung und der Sozialleistungen wurden
die Ordenslehrer den übrigen Lehrern am Liechtensteinischen Gymnasium gleichge-
stellt.
Im Frühjahr 1981 wurde im Landesgesetzblatt eine Verordnung über die Organisation
des Liechtensteinischen Gymnasiums herausgegeben, die dieses nun endgültig zu
einer staatlichen Schule machte. In den 70er Jahren hatten sich wegen des mangeln-
den Nachwuchses bei den Schulbrüdern bestimmte Kreise dafür eingesetzt, einen
anderen Orden für die Leitung der Schule zu gewinnen. Diese Bemühungen blieben
ohne Erfolg. Ebenfalls im Frühjahr 1981 trat Frater Ingbert die Schulleitung ab. Zum
ersten Mal wurde in der Person von Otto Kaufmann ein Liechtensteiner zum Rektor
gewählt.
Obwohl sich Frater Ingbert von der Schulleitung zurückgezogen hatte, kamen
weiterhin einige Freunde jeweils am Sonntagmorgen mit ihm zusammen. Von
diesen Zusammenkünften ist mir manche schulgeschichtliche Anekdote in Erinne-
rung geblieben. Für Frater Ingbert war es besonders schmerzhaft, dass es dem
Orden trotz des langjährigen Wirkens nicht gelungen war, junge Liechtensteiner zum
Beitritt in den Orden zu bewegen.
Als Vater von Gymnasiasten
Ich habe nun über manche persönlichen Beziehungen zu dieser Schule gesprochen.
Bisher habe ich jedoch recht wenig über meine Beziehung als Vater zu Schule und
Lehrern gesagt. Als ich 1963 als frisch yebackener Junglehrer in die Dienste des
Collegium Martanum eintrat, war es mein Bestreben, die wissenschaftliche Qualität
der Schule zu fördern. Daneben vergass ich andere wichtige Aspekte ein wenig