Volltext: 125 Jahre Harmoniemusik Vaduz 1863-1988

zert stattgefunden. Wir mussten jedoch mit 
Erstaunen auch diesen Abend feststellen, dass es 
mit einer Verkehrsumleitung auch diesmal wie- 
der «Essig» gewesen. wäre. Mit dem Aufstellen 
von je einer Tafel bei den Dorfeingängen, mit der 
Aufschrift: «Bitte langsam fahren und Lärm ver- 
hüten!» ist es einfacht nicht abgetan. 
5. Dezember 
Oper, Folklore, Swing 
Herbstkonzert der Harmonjemusik Vaduz 
Die Harmonjemusik Vaduz eröffnete das Kon- 
ET mit der «Festlichen Musik» von Henry Pur- 
cell. 
Die nächsten drei Programmpunkte, echte Perlen 
in einem Konzertabend, führten in die Welt der 
Oper. —Der Streit um dieFrage: Orchesterwerke 
in Blasmusikbearbeitung? ist noch lange nicht 
entschieden. Bereits heute aber muss man einige 
Orchesterwerke als für Blasmusik ungeeignet 
vezeichnen. Ein Grenzfall dabei bildet Rossini, 
und Rossinis Ouverture zur «Diebischen Elster» 
war auch einer der Prüfsteine des Konzertabends. 
Souverän leitete Professor Wilhelm Stärk das 
Blasmusikkorps, präzise und mit Schmiss bewäl- 
tigte die Harmoniemusik Vaduz ihre Aufgabe — 
soweit eine Blasmusik sie eben bewältigen kann. 
Das Spielerisch- Leichte, das tänzerische Element 
kommt jedoch in der Bearbeitung zu wenig zum 
Vorschein. 
Ganz anders liegt der Fall bei der Fantasie aus 
Richard Wagners Oper «Lohengrin», bearbeitet 
von Hans Kliment. Wagner ist Gekanıt für das 
Pompöse seiner Musik. Die Bearbeitung seiner 
Werke für Blasmusik kann äusserst gewinnbrin- 
gend für Ausführende und Zuhörer sein.Für mei- 
nen Geschmack liess Kliment seiner Fantasie 
allerdings oft etwas zu grosse Freiheit. Umso 
anerkennenswerter ist die grossartige Interpreta- 
ton der Vaduzer. 
Der erste Teil des Konzertes wurde mit dem Krö- 
nungsmarsch aus «Der Prophet» von G. Meyer- 
beer abgeschlossen, einem Werk der Grossen 
Oper, das einer Musikformation die verschieden- 
sten Möglichkeiten gibt, ihr Können zu beweisen. 
Und diese Gelegenheit liessen sich die Vaduzer 
Musiker nicht entgehen! 
Nach dem Marsch «Alte Kameraden», der den 
zweiten Konzertteil einleitete, wurde der Fähn- 
ich der Harmoniemusik Vaduz, Hans Wolf, für 
20jährige Mitgliedschaft geehrt. 
Beliebte Melodien unter dem Sammeltitel «Wo 
die Wolga fliesst» leiteten über zur Polka für drei 
Tenorhörner «Drei lustige Gesellen». Mit recht 
sauberer Intonation lösten die drei Solisten Paul 
Amann, Josef Boss und Stefan Ospelt ihre Auf- 
zabe und konnten begeisterten Applaus entgegen 
nehmen. 
Zwei Uraufführungen standen des weiteren auf 
dem Programm, nämlich «Napolitana», ein far- 
venfrohes Bilderbuch des sonnigen Süden und 
«Manegenklänge», eine Komposition voll Zir- 
zusluft und Manegenzauber. Es hat etwas 
vefremdlich angemutet, dass diese beiden Kom- 
zositionen von Professor Wilhelm Stärk ohne 
jesondere Ankündigung dargeboten wurden. 
[ch glaube, sie hätten etwas mehr Aufmachung 
zerdient. 
Vioderne Rhapsodie («Louisiana» von Hans 
Kolditz), Schlagerklänge (So, What’s New? von 
John Pisano) und Big-Band-Rag von Ken Roc- 
card lösten nun einander ab und verbreiteten 
beschwingte Stimmung unter den Zuhörern. 
Den offiziellen Abschluss des Herbstkonzertes 
bildete der bestbekannte Schönfeld- Marsch von 
O.M. Ziehrer. Das begeisterte Publikum ver- 
angte jedoch noch eine Zugabe, die mit 
«Anchors away (Der blaue Peter)» auch gerne 
zewährt wurde. 
ALiechtensteiner Volksblatt» —— 
‚973 
Harmonie-Vaduz gastiert in Nofels 
Dem Musikverein Nofels ist es gelungen, für sein 
30jähriges Gründungsfest (25. bis 27.Mai) eine 
Kapelle von hohem Leistungsstande als Festmu- 
sk zu gewinnen: die Harmoniemusik Vaduz, Seit 
aahezu 15 Jahren geben die Vaduzer mit ihrem 
sewährten Dirigenten Prof. Wilhelm Stärk wie- 
der ein Gastspiel im Ländle. 
Für Vorarlberg ist die eine Tatsache sehr erfreu- 
lich, dass auch Dirigenten unseres Landes das 
Wirken der Vaduzer Harmoniemusik ganz
	        

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