5. Ouvertüre zu «Orpheus
in der Unterwelt» J. Offenbach
6. Slavische Rhapsodie Nr.1 E. Friedemann
7. Czardas aus der Oper
«Der Geist des Wojewoden» L. Grossmann
8. Aus eigener Kraft, Marsch Th. Rupprecht
In der Mitte des Programmes hielt Heır Studien-
rat Prof. Gustav Schädler eine Ansprache, in der
er über die wichtigsten Erlebnisse der Jubiların
und über die sich immer steigernden Leistungen
des Vereines sprach. — Der hohe Stand dieses
Musikkorps kam bei der sonntäglichen Rathaus-
Aufführung in einem Masse zur Geltung, dass
nach jedem Stück ein Beifall gespendet wurde,
wie man ihn spontaner und ehrlicher selten kon-
statieren kann. Diese stetig ansteigende Kurve
sowohl in der Schwere der Stücke als auch in
deren Wiedergabe, mit einem Worte gesagt, der
Erfolg der «Harmonie» seit Übernahme der Lei-
tung des Vereins durch Direktor Adolf Büchel
mag diesem eine hohe Genugtuung sein.
Nach dem Konzert versammelte sich die ganze
«Harmonie»-Familie, die Aktiven und Ehrenmit-
glieder, im <«Adler»-Saale. Eine respektable
Spende des Herrn Altvorstehers und Altabgeord-
neten Ludwig Ospelt zugunsten des Vereines
wurde mächtig verdankt.
«Liechtensteiner Volksblatt»
23. November
Vaduz. Harmonie.
Auf den Nachkilbisonntagabend hatte unsere
strebsame Harmoniemusik ıhre Passivmitglieder,
Freunde und Gönner zu einem Mitgliederkon-
zert mit gewähltem Programm eingeladen. Lei-
der scheint diese freundliche Einladung in weiten
Kreisen auf unfruchtbaren Boden gefallen zu sein,
denn es zeigten sich im Rathaussaal grosse Lük-
ken. Das war bemühend.
Doch trotz allem gaben Chormeister und Musi-
kanten auch an diesem Abend ihr Bestes her.
Wenn auch nach dem unmassgeblichen Urteil
Schreiber dies in der Abwicklung etwas weniger
Schwung herrschte als in dem einzigartigen Jubi-
läumskonzert vom Oktober, waren die Darbie-
tungen gleichwohl erstklassig zu nennen und ern-
teten reichen Beifall.
«Liechtensteiner Volksblatt»
Aus dem Jahresbericht 1943
Im verflossenen Jahr war die Tätigkeit des Vereins
nicht überaus gross, was auch zurückzuführen ist
auf die momentanen Zeiten. Nun in Kürze die
Ausrückungen im verflossenen Jahr. Die zweite
Ausrückung war das Konzert im Schwimmbad
am 23. Mai 1943, welches einen sehr schlechten
Besuch hatte und der Wettergott uns auch nicht
hold war. Am 14. Juni ging unser Verein als Gast-
verein nach Azmoos, wo wir freundlich aufge-
nommen wurden. Der Wettergott war den
Azmoosern auch nicht hold, so dass es zum Weg-
ziehen kam vom Festplatze und wir gingen ins
Dorf in einen Gasthof, wo für den gemütlichen
Teil gesorgt wurde. Als das Wetter einigermassen
wieder war, gingen wir auf den Festplatz und
>rachten nun das Stück zu Gehör, welches gros-
sen Beifall erntete. Als es Zeit war, gingen wır auf
die Bahn und dann ging es heimwärts ın gemütli-
cher Stimmung. Am 18. Juli war das Musikfest in
Au, an welchem wir auch teilnahmen. Samstag,
den 18. Juli ging es zu Fuss nach Sevelen und von
dort per Bahn nach Au. Um ca. 11 Uhr in Au
angelangt, waren wir in froher Summung, als wir
den grossen Empfang auf dem Bahnhhof sahen.
Einige Mitglieder vom Festkomitee mit zwei
Shrenfunglen empfingen uns mit einem herzli-
chen Willkomm und überreichten uns einige Fla-
schen sehr guten Wein. Von hier weg ging es in
das Restaurant, in welchem wir zugeteilt wurden
zum Mittagessen, wo wır wirklich gut bedient
wurden. Von hier ging es dann zum Bahnhof
zum Festumzug, bei einem wirklich schönen
Nachmittag wurde dann das Fest abgehalten, an
welchem wir auch auf die Bühne traten. Auf der
Bühne angekommen, gab es für uns nichts ande-
res als ein gutes Zusammenhalten, wo sich auch
ein jedes Mitglied bewusst war. Bevor wir an
anser Stück herantraten, brachte unser Vorstand
Ospelt einige markante Worte dem Jubelverein
zum 100jährigen Bestehen und überreichte ihnen
zınen Becher als Andenken unseres Vereins. In
dankenswerter Ergebenheit nahm der Präsident
der Auer, Herr Zoller die Gabe entgegen und
dankte herzlich dafür. Nach diesem Anlass gaben
wir unser Stück zu Gehör, welches grossen Beifall
erntete. Als wir nicht mehr gebunden waren, ging
die Gemütlichkeit an und man konnte hie und da