15. August
Konzert der Harmoniemusik Vaduz.
Den Musikfreunden unseres Landes steht wieder
einmal ein Kunstgenuss bevor! Am kommenden
Sonntag gibt die Harmoniemusik Vaduz ein viel-
versprechendes Abend-Konzert ım Waldhotel.
Zur Aufführung gelangen beliebte Märsche,
bekannte Volksweisen, schöne Operetten-Melo-
dien und temperamentvolle Ouverturen, u. a. das
beschwingte Potpouri «Wiener Operettenklassi-
ker» von H. Kliment und Offenbachs klangvolle
Ouverture zu «Orpheus in der Unterwelt». Die
Stabführung hat Her Kapellmeister Adolf
Büchel, der es versteht, aus dem Orchester beach-
tenswerte künstlerische Leistungen herauszuho-
len und sowohl Musiker wie Zuhörer mitzureis-
Sen. —
«Liechtensteiner Volksblatt»
Primiz von Prof. Ernst Nigg, 19.
Juli 1942 nach der Kreuzübergabe
vor dem Elternhaus
28. Juli
Der Zürchertag in Liechtenstein
Der Zürchertag vom Sonntag gestaltete sich zu
einem kleinen Volksfestchen. Er wurde zu einer
Sympathiekundgebung Liechtensteins für die
Gäste aus der Landsstadt, eine kleine Dankesbe-
zeugung für die herrlichen Tage der schweizeri-
schen Landesausstellung vom Jahre 1939 und eine
Erwiderung der Gastfreundschaft der‘Eidgenos-
sen in der Stadt arı der Limmat. Dann folgten wir
gerne dem Rufe der Stadtmusik Zürich, die in
einer Mannschaftsstärke von 83 Mann aufrückte
und die Seele der Veranstaltung bildete. Schliess-
lich aber wusste der Liechtensteiner aus demFest:
programm, dass die Stadtmusik eine Ehrung für
Seine Durchlaucht unsern allverehrten Landes-
fürsten in Bereitschaft hatte, die Uraufführung
und die Überreichung des «Fürst-Liechtenstein-
Marsches» von Hrn. G. B. Mantegazzi.
Um 5 Uhr übernahm die Harmomemusik Vaduz
das Programm. Die Abschiedsstunde rückte
näher, allzufrüh, wie unsere Zürcher immer wie-
der versicherten. Uns aber will es Genugtuung
sein, wenn dieser Tag dazu angetan war, die
engen Bindungen zwischen der Limmatstadt und
unserem Ländchen noch tiefer zu gestalten und
wenn unsere Freunde aus der Schweiz eine liebe
Erinnerung an unsere Heimat mit hinüber nah-
men über den Rhein.
28. November
Vaduz. Harmoniemusik.
Wie alljährlich gab unsere rührige Harmoniemu-
sık auch am heurigen Nachkilbiabend ihr übli-
ches Herbstkonzert für die Passiv- und Ehren-
mitglieder bei übrigens allgemeinem Eintritt im
Rathaussaal. Man war sich für diese Veranstal-
ung Jahr für Jahr eines Moassenbesuches
zewohnt, heuer konnte der Besuch leider nur als
mittel taxiert werden. Die vordern Stuhlreihen
waren leer. Die verschiedenen andern Anlässe
des Tages scheinen das musikfreudige Publikum
verzettelt zu haben, doch die gewohnt hochste-
aenden Darbietungen unserer Harmonie unter
der hochstehenden Leitung des Herrn fürstlichen
Musikdirektor Adolf Büchel hätten eine allge-
meine Würdigung verdient.
Eröffnet wurde der Abend mit dem ausgezeich-
net vorgetragenen «Gladiatorenmarsch», doch
schon die zweite Nummer brachte den Übergang
in schwere Musik mit der Ouverture zur Öper
«Die sizilianische Vesper» von Verdi, die hohe
Anforderungen an Leitung und Mitspielende
stellte. Das «Perpetum mobile» gefiel durch seine
zefälligen, flottgespielten Weisen und Nr. 4, Fan-
rasıe aus der Oper «La Traviate» vermochte
durch glänzende Wiedergabe der herrlichen
Akorde, Melodien und Einsätze geradezu zu
imponieren.