quadratischen beschrifteten Steinplatte bedeckt, in den Bo-
den unter dem Tische eingelassen. Vier Stützen umstehen
dieses Zentrum; sie sind mit zwei sich rechtwinklig kreuzen:
den Diagonalbalken verbunden, auf denen die von den Stän
dern aussen gelöst eingerückte, achteckige Tischplatte liegt.
Malin hat Kenntnis von der Symbolbedeutung dieser Zahlen
gerade auch in der Welt der Kirche und ihrer Kunstäusse-
rungen: der Vier der Evangelisten und ihren Symbolen; dem
Achteck, dieser menschlichen Verbindungsform über dem
Weltquadrat zum Gotteskreis. Man erinnert sich an solche
Grundformen in der frühen christlichen Kirchenarchitektur,
etwa an S. Vitale zu Ravenna, oder an die vielen romanischen
Vierungen mit den Evangelisten-Eckpfeilern, über denen,
durch Trompen sphärisch vermittelt, das Oktogon des Tam-
bours zum Kreis der Kuppel hinleitet, die sich senkrecht über
dem Schnittpunkt der irdischen Koordinaten zwischen Osi
und West, Nord und Süd erhebt.
Es ist dies ein sehr feierlicher Tisch, und er wäre wohl einem
grossen modernen Raume angemessener, aber er lässt, wo er
steht, den tiefen Sinn des christlichen Symbolwissens auf-
leuchten, mit dem die sich um den Abendmahlstisch entfal
tende Liturgie erfüllt ist. Im Quadrivium des Studiums Gene
rale wurde den Lernenden aufgezeigt, dass nur wer «die Zahl»
und «das Mass» in ihrer grundlegenden, ja die Welt und ihre
Messung konstituierenden Bedeutung erfasst hatte, zur
Schau des Kosmos und dem Hören der Musica Aeterna bis
zum höheren Gotteswissen voranschreiten konnte.