Volltext: Georg Malin, Skulpturen

kippt, in einer ästhetischen Dialektik, in die von der Plastik 
geschaffene Gegenwelt. Das bearbeitete und gestaltete 
Material schlägt um in eine situationsbedingte und vom Zufall 
der Position und der Blickrichtung stets neu gebildete Detail- 
Assoziation. Das Innen wird nach aussen gekehrt. Im Licht- 
glanze der Bronzehaut werden die in der Plastik kristallisierten 
inneren Körperverhältnisse transzendent. Denn eine gestal- 
tete Plastik lebt aus ihrem Innern. Rodin hat dies für sich 
in seinem «Testament», einem Kapitel seines Kathedralen- 
Buches, ausdrücklich festgehalten. 
Ein Beispiel für das Gesagte ist Malins kleines Osterkreuz aus 
dem Jahre 1968 (33). Kreisbewegung des Lichtes ringsum 
und Ortung der Koordinaten von links und rechts, von unten 
und oben sind im Spiel der kontrapunktischen Formen und 
des Lichtes mit den Schatten von einem das Werk umschrei- 
tenden Betrachter gleichzeitig erlebbar. Das Kreuz ist blei- 
end da und zugleich schon immer überwunden durch das 
_icht. Es taucht die Erinnerung auf an die kosmischen Kreis- 
Kreuze der frühen Iren. Hier sind, von der geschauten künst- 
‚erischen Form angeregt, Übergänge, Annäherungen zum 
Symbol, das sich ja nur dem schweigenden Schauen eröffnet 
und nie in Worte zu fassen ist. 
Um das Jahr 1970 hat Malin aus freiem Anstoss eine ganze 
Reihe verschiedener solcher Bronzen geschaffen, zu dener. 
unter anderen der Baum (1969), die Offene Knospe in zwe 
Varianten (1970 und 1972) und die Liegende Form (1971) zı 
zählen sind (34-37).
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.