olastischen Gegenstandes variable Spiel der Schwellungen
ınd Einbuchtungen, ihren Abläufen, ihrem Fluss und ihrem
Ahythmus, ihrer Weichheit und Härte, ihrem Schmiegen und
Ihren Kanten zu erleben.
In dieser Phase seines Schaffens hat Malin — was er früher
schon vereinzelt unternahm — entschieden begonnen, seine
3ronzen intensiv zu polieren. Das kann gefährlich sein, wenn
es sich in den Geschmacksbereich der hochglanzkarätigen
Dekorationsstücke bewegt. Solches sind dann aber durch-
wegs eben gefällige Stücke, Augenwürmer, die vom nicht
differenzierenden Betrachter mit Wohl-Gefallen genossen
werden.
Davon sind Malins polierte Bronzeplastiken weit entfernt.
Seine Formen sind erarbeitet, erlitten, sind dem raschen
3licke widerstrebend: die Volumina sind nicht Konglomerate,
gegenständlich illusionistisch oder mit Design-Geschmack
abstrahiert. Malins Bronzen entstehen in einem Prozess, der
in der Genesis der Form-Auskristallisation sich immer unab-
änderlicher offenbart und zu einer in sich ausgewogenen
Dlastik führt. Dies ist für jeden Künstler ein immer neu in
der Schaffenslust zu erleidender Vorgang, — und Malin selbst
weiss, dass er auch misslingen kann.
Eine geschickte Patina kann solche Ungelegenheit leichter
kaschieren. Anlässlich eines Besuches in Meudon hat Hans
Arp vor seinen Arbeiten im Atelier davon gesprochen. Arp, der
seine Figurationen unter den Händen wachsen liess wie in der
Natur Pflanzen und Früchte gedeihen, hat selbst die Hoch-
glanzpolitur der Bronzen gefordert; So auch Max Bill, dessen
Dlastiken die Gesetze der Mathematik veranschaulichen. Poli-
tur ist das Gegenteil von Schmeicheln. Polierte Plastik erreicht
aine Kernfreilegung. Sie zeigt keine sich selbst genügende
Oberfläche mehr. Durch Reflektieren und Spiegeln der
Umwelt wird eine Verfremdung erreicht, die alle Volumina auf
sich selbst zurücknimmt. Der plastische Körper mit seinen
«plans», den Flächen, den Erhöhungen, Ausbuchtungen, Bie-
gungen und Einbuchtungen zeigt jede spielerische Nuance.
Zugleich aber bewirkt die Politur ein optisches Echo auf die
Erscheinungswelt und den Betrachter selbst. Das Aussen