Weitere öffentliche Aufgaben
n den sechziger Jahren übertrug man Georg Malin, der sich
SO profiliert hatte, weitere skulpturale Ausgestaltungen von
Kirchenräumen, in Schaan (26), Witikon (28), Däniken, Thusis
und Trimmis, in Mels und für die Kapelle am Lukmanierpass.
Diese von den Architekten gestellten und von den Räumen
oedingten und geprägten Probleme löste er mit überzeu-
genden, durch Zurückhaltung gekennzeichneten Arbeiten.
Altäre, Taufbrunnen, Tabernakel und Ambonen sind entstan-
den, auch Portale und Osterleuchter. Von seinem Handwerk
gefähigt, von seinem Glauben getragen, von seiner kreativen
<raft geleitet, hat Georg Malin sich in einen Dienst gestellt, den
ar als wichtig ansah und immer noch ansieht: den Menschen
tür Ihren Gottesdienst nicht nur funktionierende, sondern
schöne Gegenstände zu schaffen. Mit schön ist aber keines-
wegs nur das Auge Ansprechendes gemeint, sondern jenes
aus tieferen Gründen aufleuchtende Schöne, das sich aus
dem Guten und dem Wahren seinshaft ergibt. Es ist Malin
durchaus klar, dass Keiner Sakrales aus Eigenem schaffen
kann; er weiss, dass zuerst das vom Künstler geforderte Werk
einwandfrei getan werden muss, und dass das Sakrale, das
sich gar nicht begrifflich definieren lässt, eine «gratia gratis
data», eine geschenkte Gnade, ist, die dem Werk zukommen
kann, wenn es in Wahrheit seinen kirchlichen und religiösen
Sinn erfüllt. Diese Dimension des Sakralen am Werk und
im Werk wird nicht durch den Glauben des Ausführenden
bedingt — sonst hätte ja der ausdrücklich einen Gottesglau-
Jen verneinende Fernand Leger keine so grossartigen, zum
Gebet hinführenden Scheiben wie diejenigen von Audincourt
schaffen können. Er hat ein künstlerisch vollkommenes Werk
ausgeführt, das auf alle Betrachter ausstrahlt, und erst in ihrer
Aaltung dazu, ihrer Antwort darauf ergibt sich das Weitere.
künstlerisch Unechtes, Unwahres, kann nie sakral wirken.
in diese sechziger Jahre, in denen sich in Malins Konzeption
von Raum und Körper eine Klärung zur Reife vollzog, fällt auch
die Erstellung einer Gedenkstätte in Balzers (29). Sie wurde
von privater Seite in Auftrag gegeben, die Erinnerung an den