durch die Farbscheiben von Fritz Weigner und vor allem immer
wieder neu durch die Gemeindeglieder und die liturgisch
gewandeten Zelebranten.
Der Tabernakel ist umschlossen von Bändern, wie am Tor, aber
gewinkelt und in leisen Verschiebungen angesetzt, mit ihrem
durch Asphalt und Sand erzielten Schwarz sprechend kraftvoll
über dem vergoldeten Stahlgehäuse.
In der Mitte der Apsisrundung ruht dunkel der Altar aus
geschliffenem und poliertem Colombey-Marmor (25). Dies ist
ein Opferaltar von fast beängstigender Präsenz. Raunende
Spuren von Spitzeisen und Schlegel markieren die Flächen.
Erinnerungen an megalithische Bauten Maltas steigen auf.
Zwei U-förmige, aber rechtwinklig gebosste Steinträger ruhen
auf den roten Melser Stufen des Altarbereiches auf. In ihre
Aussparung ist die gewaltige Altarplatte gelegt. Sie zeigt
erstaunliche Ausmasse: ihre Dicke ist 55 cm, ihre Breite
90 cm, ihre Länge 3,20 m, ein ungewohnt grosser Tisch, der
sich selbst in Unerschütterlichkeit und unbestreitbare Gegen-
wart setzt. Aber die Masse sind gleichwohl subtil ausgewogen,
die Massigkeit zur Raumweite und die Ausmasse in den Ver-
hältnissen der drei Raumrichtungen zum Ganzen.
Der Altar von Schellenberg erweist sich als ein meisterliches
Werk, in sich selbst ruhend und seine Aufgabe wahrnehmend
in Schlichtheit und innerer Grösse zugleich. Wenn dieser
Altartisch zur Eucharistie bereitet wird, gedeckt mit den weis-
sen Tüchern, bestellt mit den liturgischen Geräten, und wenn
die Zelebranten die heilige Handlung vollziehen, dann wird
den um ihn Versammelten das Geheimnis göttlicher Mitte
erlebbar.