Aus Vielem Eines
Im Schaffen Malins finden sich mehrere Werkstücke, welche
aus einzelnen Teilen zu einem Ganzen gefügt wurden, das
dann essentiell mehr als eben nur die Summe der Einzelteile
ist. Der Anstoss zum Werk konnte der Wille zur Assoziation
sein, wie in der Freiplastik Kommunikation NTB vor der HTL
Buchs (44), oder der Wille, eine technische Produktion vorzu-
stellen mit Konstruktionsteilen, wie bei /gas vor den Werkhal-
len Hiltis (43), oder Ausdruck spielerischer Lust, mit Assem-
olagen von Industrieprodukten der Firma Hilti ein sinnfrei
erfreuliches Gebilde zu schaffen, wie in Technics von 1982.
Diese Methode des Zusammenfügens von vorgearbeiteten
Teilen zu einer präzisen Einheit entwickelte Malin zu einer
sigentlichen künstlerischen Fertigung, die in dieser Weise
wohl eine Innovation bedeutet. Das grosse farbige Stahl-
Relief Wasser und Land in der Schwimmhalle von Balzers ist
ein Höhepunkt dieser Kombinations-Technik (64, 65).
Zinen, vielleicht nur vorläufigen, Abschluss bildet das Grosse
Stilleben der Jahre 1985/86 (775). Es misst über zwei Meter im
Quadrat. In Zeichnungen wurden die Ideen zum Werk entwik-
xelt, wurden die Kombinationsmöglichkeiten erprobt; in Gips
entworfen wurde überprüft, wie weit sich die Vision in die
Werkwirklichkeit einverwandeln liesse. Dann wurden in der
Metallwerkstatt mit Hilfe von Facharbeitern die einzelnen
Elemente in Stahlblech sehr genau angefertigt und in Email
schwarz eingebrannt. Mit äusserster Präzision wurden zuletzt
die autonomen Teile, die genauestens passen mussten,
zusammengesetzt und zu einem Werkstück montiert, das
sich zur handwerklichen und künstlerischen Einheit fügte.
Wir kennen Bauten grosser Meister, wie die Kapelle von
Zonchamp des Le Corbusier, wo Architektur zur Raumplastik
wurde. Im Falle dieses Grossen Stillebens ist man geneigt zu
sagen, dass Reliefplastik in einer poetischen Dimension zur
Architektur wurde. Die spiegelnde Schwarzglätte des Stille-
bens erinnert an die Bühnenbild-Situation in der Pittura Metafi-
sica von De Chirico’s Grossem Metaphysiker (1917) mit dem
3s sich in einem Musee Imaginaire konfrontieren liesse.