Volltext: Georg Malin, Skulpturen

Aus Vielem Eines 
Im Schaffen Malins finden sich mehrere Werkstücke, welche 
aus einzelnen Teilen zu einem Ganzen gefügt wurden, das 
dann essentiell mehr als eben nur die Summe der Einzelteile 
ist. Der Anstoss zum Werk konnte der Wille zur Assoziation 
sein, wie in der Freiplastik Kommunikation NTB vor der HTL 
Buchs (44), oder der Wille, eine technische Produktion vorzu- 
stellen mit Konstruktionsteilen, wie bei /gas vor den Werkhal- 
len Hiltis (43), oder Ausdruck spielerischer Lust, mit Assem- 
olagen von Industrieprodukten der Firma Hilti ein sinnfrei 
erfreuliches Gebilde zu schaffen, wie in Technics von 1982. 
Diese Methode des Zusammenfügens von vorgearbeiteten 
Teilen zu einer präzisen Einheit entwickelte Malin zu einer 
sigentlichen künstlerischen Fertigung, die in dieser Weise 
wohl eine Innovation bedeutet. Das grosse farbige Stahl- 
Relief Wasser und Land in der Schwimmhalle von Balzers ist 
ein Höhepunkt dieser Kombinations-Technik (64, 65). 
Zinen, vielleicht nur vorläufigen, Abschluss bildet das Grosse 
Stilleben der Jahre 1985/86 (775). Es misst über zwei Meter im 
Quadrat. In Zeichnungen wurden die Ideen zum Werk entwik- 
xelt, wurden die Kombinationsmöglichkeiten erprobt; in Gips 
entworfen wurde überprüft, wie weit sich die Vision in die 
Werkwirklichkeit einverwandeln liesse. Dann wurden in der 
Metallwerkstatt mit Hilfe von Facharbeitern die einzelnen 
Elemente in Stahlblech sehr genau angefertigt und in Email 
schwarz eingebrannt. Mit äusserster Präzision wurden zuletzt 
die autonomen Teile, die genauestens passen mussten, 
zusammengesetzt und zu einem Werkstück montiert, das 
sich zur handwerklichen und künstlerischen Einheit fügte. 
Wir kennen Bauten grosser Meister, wie die Kapelle von 
Zonchamp des Le Corbusier, wo Architektur zur Raumplastik 
wurde. Im Falle dieses Grossen Stillebens ist man geneigt zu 
sagen, dass Reliefplastik in einer poetischen Dimension zur 
Architektur wurde. Die spiegelnde Schwarzglätte des Stille- 
bens erinnert an die Bühnenbild-Situation in der Pittura Metafi- 
sica von De Chirico’s Grossem Metaphysiker (1917) mit dem 
3s sich in einem Musee Imaginaire konfrontieren liesse.
	        

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