Volltext: Georg Malin, Skulpturen

Meditation 
Das Erfüllen von Aufgaben im Bereiche kirchlicher Kunst 
hat im Schaffen Malins eine wichtige Stellung. Besonderes 
Augenmerk hat er den Tabernakeln als Aufbewahrungsort 
des eucharistischen Brotes geschenkt. Wie immer auch die 
theologische Auslegung dieser liturgischen Speise sein mag, 
kommt dem in der Messfeier im Auftrag Jesu zum Zeichen der 
Liebesgemeinschaft gesegneten Brote erhöhte Bedeutung 
zu und damit auch seinem im Kirchenraum bereiten Gehäuse. 
Der an der Wand montierte Tabernakel von St. Martin zu 
Eschen/FL aus dem Jahre 1978, aus massiven polierten 
Bronzeelementen gestaltet, vereinigt die kosmischen Sym- 
Dole Kreis, Quadrat und Kreuzkoordinaten (770). An den 
Ecken erscheinen als kleine Rondelle Figurationen für die 
vier Urelemente Erde, Wasser, Luft und Feuer. 
Der freistehende, wiederum aus polierten Bronzeelementen 
montierte Tabernakelvon Feldkirch (1979) ist in seiner Grund 
form als Würfel gebildet (772). Seine Seiten werden von 
Kuben und Quadern in schlichter Weise rhythmisiert; die 
Achsen der Waagrechten und Senkrechten sind bestimmend 
für die Form. 
Welch weiten Weg der Klärung der Bildhauer und Mensch 
Malin seit seinen Anfängen durchschritten hat, zeigt ein 
Rückblick auf ein Bronze-Relief aus dem Jahre 1954 (177). 
Diese Arbeit der Frühzeit mit bewegten organischen Formen 
voller Schwung und Drang und Emotion, die tänzerische 
Bewegtheit aus dem sinnlichen Leben gewonnen, ist noch 
ferne von der vergeistigten Ökonomie des Reifewerkes der 
letzten Jahre. 
Zeugnis für die langsam gewachsene, auch unter Verzicht 
gewonnene Ausgewogenheit und Dichte ist das Andachtsbild 
aus dem Jahre 1979 (773). Sein Material ist feingeschliffener 
Chromstahl. Dem Blicke des Betrachters ist die lebendige 
Ruhe dieses Werkes evident. Seine Aura der Stille überträgt 
sich beim Betrachten. 
Le Corbusier hat im Hinblick auf die Kapelle von Ronchamp 
ausgesagt, dass er in seinem Bauen harmonikale Masse und
	        

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