Meditation
Das Erfüllen von Aufgaben im Bereiche kirchlicher Kunst
hat im Schaffen Malins eine wichtige Stellung. Besonderes
Augenmerk hat er den Tabernakeln als Aufbewahrungsort
des eucharistischen Brotes geschenkt. Wie immer auch die
theologische Auslegung dieser liturgischen Speise sein mag,
kommt dem in der Messfeier im Auftrag Jesu zum Zeichen der
Liebesgemeinschaft gesegneten Brote erhöhte Bedeutung
zu und damit auch seinem im Kirchenraum bereiten Gehäuse.
Der an der Wand montierte Tabernakel von St. Martin zu
Eschen/FL aus dem Jahre 1978, aus massiven polierten
Bronzeelementen gestaltet, vereinigt die kosmischen Sym-
Dole Kreis, Quadrat und Kreuzkoordinaten (770). An den
Ecken erscheinen als kleine Rondelle Figurationen für die
vier Urelemente Erde, Wasser, Luft und Feuer.
Der freistehende, wiederum aus polierten Bronzeelementen
montierte Tabernakelvon Feldkirch (1979) ist in seiner Grund
form als Würfel gebildet (772). Seine Seiten werden von
Kuben und Quadern in schlichter Weise rhythmisiert; die
Achsen der Waagrechten und Senkrechten sind bestimmend
für die Form.
Welch weiten Weg der Klärung der Bildhauer und Mensch
Malin seit seinen Anfängen durchschritten hat, zeigt ein
Rückblick auf ein Bronze-Relief aus dem Jahre 1954 (177).
Diese Arbeit der Frühzeit mit bewegten organischen Formen
voller Schwung und Drang und Emotion, die tänzerische
Bewegtheit aus dem sinnlichen Leben gewonnen, ist noch
ferne von der vergeistigten Ökonomie des Reifewerkes der
letzten Jahre.
Zeugnis für die langsam gewachsene, auch unter Verzicht
gewonnene Ausgewogenheit und Dichte ist das Andachtsbild
aus dem Jahre 1979 (773). Sein Material ist feingeschliffener
Chromstahl. Dem Blicke des Betrachters ist die lebendige
Ruhe dieses Werkes evident. Seine Aura der Stille überträgt
sich beim Betrachten.
Le Corbusier hat im Hinblick auf die Kapelle von Ronchamp
ausgesagt, dass er in seinem Bauen harmonikale Masse und