Volltext: Üsers Liaderbüechle

In des Gartens dunkler Laube 
1. In des Gartens dunkler Laube saßen beide Hand in Hand, saß 
ein Jäger mit seiner Lora, schmiedeten ein festes Band; saß ein 
Jäger bei seiner Lora, schmiedeten ein festes Band. 
2. Liebe Lora, laß das Weinen, Lora, laß das Weinen sein! Übers 
Jahr, mein Schatz, ja wenn’s die Rosen blühn, werd’ ich wieder 
bei dir sein. 
3. Und der Jäger zog von dannen, kämpfte für sein Vaterland, 
und er dachte an seine Lora, wenn der Mond am Himmel stand. 
4. Als darauf ein Jahr verflossen, als der Rosen Knospe brach. 
schlich der Jäger sich in den Garten, wo er einst beim Abschied 
sprach. 
5. Doch was fand er, statt der Lora? Eines Grabeshügels Stein! 
Auf dem Steine, da stand geschrieben: Hier ruht Lora ganz 
allein. 
6. Und er stand betrübt und traurig! Ist denn das der Liebe 
Lohn? Eh’ die Rosen schon wieder blühen, find ich dich 
im Grabe schon! 
7. Drauf ging er dann in ein Kloster, legte Helm und-Panzer ab. 
An des Kirchhofs so düst’rer Mauer; gruben Mönche bald sein 
Grab.
	        

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