2. Wie ist die Welt so stille und in der Dämmrung Hülle so trau-
lich und so hold! Als eine stille Kammer, wo ihr des Tages
Jammer verschlafen und vergessen sollt.
3. Seht ihr den Mond dort stehen? .— Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, die
wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn. .
4. Gott, laß dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglichs trau-
en, nicht Eitelkeit uns freun! Laß uns einfältig werden und vor
dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein!
5. So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder, kalt
ist der Abendhauch; verschon uns, Gott, mit Strafen und laß
uns ruhig schlafen und unsern kranken Nachbar auch.
Worte: (7 Strophen)Matthias Claudius (1740-1815)
Weise: Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800).
7