Volltext: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein

— 149 — Geschwisterkinder. Und es war Heinrich von Werdenberg, der von Bischof Hartmann die Herrschaft Sonnenberg erbte (LUB. 112, 266 An- merk. 6; Krüger, 365 ff.; Ulmer, 198 ff.). — All diese Gründe aber reichen nicht aus, den Wortlaut des Regestes anzuzweifeln: Heinrich von Werdenberg-Sonnenberg trat in den Urkunden meist mit seinen Brüdern zusammen auf, was oben aber nicht zuträfe (JbL. 1937, 116, Diebolder; Krüger, n. 565, 571, 579, 585, 610, 611, 613, 623, 624, 626, 627, 628, 675). Heinrich IV. von Montf ort-T ettnang (ca. 1348-1408) aber war der Begründer der Linie Tettnang und Rotenfels zu Immenstadt und stand in reger Beziehung mit unserer Gegend. Eine Zeitlang war ihm Werdenberg verpfändet (Krüger, n. 659; Vanotti, n. 159, p. 493) und sein Sohn Wilhelm kam 1412 zeitweise in den Besitz der Herr- schaft Alt- und Neuschellenberg (Krüger, n. 739; Vanotti, n. 171, p. 494 f.; LUB. 112, 251 f., 287, 294; LUB. 1!3, III ff.). Graf Heinrich IV. von Montf ort-T ettnang musste in unserer Gegend ein gutes Ansehen genossen haben: 1399 Juli 2. schlichtete er einen Streit zwischen denen von Werdenberg-Sargans und Werdenberg-Heiligenberg (Krüger, n. 614). Ferner verbürgte sich Graf Heinrich IV. von Montf ort-T ettnang 1405 August 5. mit anderen für Bischof Hartmanns Urfehdeschwur bei des- sen Entlassung aus der Gefangenschaft auf Schloss Schattenburg in Feldkirch (JbL. 1937, 120 ff., Diebolder mit weiterer Literatur). 2 In der Herrschaft Schellenberg besassen die Grafen von Bludenz bis 1412 die Burgen Alt- und Neuschellenberg samt Zubehör, was etwa einen Drittel der Herrschaft ausmachte. Graf Hartmann von Sargans- Vaduz besass die werdenbergischen Besitzungen und die der ausge- storbenen Grafen von Montfort-Feldkirch. Liechtensteiner Volksblatt, 1961 März 9. Nr. 28; 1961 März 11. Nr. 29 (Malin); JbL. 1920, 16 ff. (Büchel). 3 Bei der «St. Lucij 
Staig» handelt es sich um den oft genannten Grenz- punkt: den «brunnen zu 
balzers» oder St. Katharinen Brunnen, vgl. JbL. 1911, 61 (Ospelt). Zur Grenze an der St. Luziensteig gibt die Urkunde 1389 August 22. in diesem Band Auskunft. 4 Ulrich Türing (f 1409) wird meistens zusammen mit seinem Bruder Wolfhart II. von Brandis (f 1418) genannt; diesen war Agnes von Montfort-Feldkirch (ca. 1325 — ca. 1379) Mutter, die in Hartmann III. von Werdenberg-Vaduz (1305 — 1354/55) ihren ersten Gemahl und in Wolfhart I. von Brandis (ca. 1327130 — 1371) ihren zweiten Mann hatte. Auffallend ist, dass hier nur Ulrich Türing von Brandis erwähnt wird. Die angebliche Pfandverleihung (1401) erfolgte nach den älteren Auto- ren durch beide Brüder (Kaiser, 196; Krüger, n. 632). 5 Hartmann IV. von Werdenberg-Vaduz, Bischof von Chur (ca. 1360 — 1416).
	        

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