Volltext: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein

— 148 — Literatur : Kaiser, 196; KB. 231; JbL. 1906, 22 f. (Büchel J. B., Urbare); Ladurner ]., Die Vögte von Malsch, Zeitschr. d. Ferdinandeums IL Abtheilung, III. Folge, Heft 17, 54 Anmerk. Zur Sache: Es handelt sich um folgenden Sachverhalt: Graf Hart- mann IV. von Werdenberg-Vaduz, Bischof von Chur (ca. 1360 — 1416) ver- pfändete 1401 als Erbe seines Bruders Heinrich 1. (1345/47 — 1397) seinen Stiefbrüdern Wolfhart und Ulrich Türing von Brandis angeblich die Grafschaft Vaduz für 5000 fl. (Regest in diesem Band; Krüger, n. 632; Ladurner /., Die Vögte von Matsch, Zeitschr. d. Ferdinandeums II. Abtheilung, III. Folge, Heft 17, 54, Anmerk.; Kaiser, 196), nachdem Graf Heinrich und Hartmann schon 1396 von ihren Stiefbrüdern 2000 fl. erhalten hatten, (vgl. das Regest in diesem Band). (Zur Höhe der Pfandsummen vgl. die Ausführungen in der Urkunde von 1404). Soviel zur Vorgeschichte der obigen Archivnotiz. Zur Aufbringung und Versicherung des jährlichen Zinses brauchte, der tief in Schulden steckende Bischof, Graf Hartmann von Werdenberg-Vaduz, vermutlich wieder einen Bürgen, den er in Graf Heinrich IV. von Montfort- Tettnang fand. Den Grafen von Montfort-Tettnang versicherte er ebenfalls mit dem Besitz im heutigen Fürstentum. Einen ähnlichen Schadlos-Brief stellte Graf Hartmann seinen Vettern von Sargans aus, (vgl. LUB. 1/2, 260 ff.; Krüger, n. 611). — Beim Regest im Repertorium des alten Schlossarchives handelt es sich um den ältesten direkten Verweis auf die Lage des Originalsicher Stellungs- briefes, weshalb das Regest Aufnahme in den Urkundenband findet. 1 Graf Heinrich IV. von Montf ort-T ettnang (1348/53 — 1408). — Auf den ersten Blick könnte man «Heinrich von 
Montfort» mit Heinrich IX. von Werdenberg-Sonnenberg (1393 — 1447) verwechseln, wie z. B. Büchel (JbL. 1906, 22 Anmerk. 2). Die Beifügung «Montfort» ist nicht immer ein sicherer Ausweis für die genealogische Herkunft: König Wenzel nennt in der Urkunde 1396 Juli 22. den Bruder Hartmann IV. von Werdenberg-Vaduz «heinrichen Grauen von 
montfort» (LUB. 112, 246 ff.). Vanotti p. 309 berichtet, dass schon in der ersten Pfändung 1396 Juli 22. die Vetter Heinrichs von Vaduz «die von 
Montfort» und Ulrich Türing von Brandis Pfandinhaber gewesen seien; Vanotti aber gibt keine Quelle an. Im Jahre 1399 liaben Graf Johann von Werden- berg-Sargans und dessen Söhne, darunter auch Heinrich IX. von Wer- denberg-Sonnenberg Bürgschaft für eine Zahlung eines jährlichen Zinses Graf Hartmann von Werdenberg-Vaduz geleistet (LUB. 112, 260 ff.). Graf Heinrich von Werdenberg-Sonnenberg erhielt zusammen mit sei- nen Brüdern 1400 Oktober 16. die Grafschaft Schanis mit Rheinwald, die Bärenburg, den Hof und Kirchsatz in Tomils und die Burg Orten- stein von Bischof Hartmann von Werdenberg-Vaduz als Lehen (Mohr IV., 365; LUB. III, 298). Zudem ist die Verwandtschaft zu berücksichtigen: Hartmann und der Vater Heinrichs von Werdenberg-Sonnenberg waren
	        

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