Volltext: Aus den Archiven zu St. Gallen

— 166 — fertigt, wie es Recht, Sitte und Gewohnheit ist. Mit diesem Briefe verzichte ich auch in meinem und aller meiner Erben Namen gegen- über dem vorgenannten Herrn Abt Johann, allen seinen Nachfol- gern und dem abgeschriebenen Gotteshause zu St. Johann auf alles Eigentum, alle Lehenschaft. alle Mannschaft, alle Handhabe, alles Besitzrecht, alles Zeugnis, alle Briefe, alles geistliche und weltliche Gericht, alle Forderung und allen Anspruch, die ich an und für die oben geschriebenen Leute an Leib und Gut halte oder noch erwer- ben könnte. Ich habe auch in meiner und aller meiner Erben Namen gelobt nach dem Rechte Gewähr für das Eigentum der ungeschrie- benen Leute und für den Kauf zu leisten bei Jedermann, wo und wann es der vorgenannte Herr Abt Johann, seine Nachkommen oder das oben geschriebene Gotteshaus zu St. Johann oder auch die oben geschriebenen Leute bedürften und nötig hätten. Zur offenen und wahrhaften Beurkundung und steten Sicherheit aller, dieser oben geschriebenen Dinge, hänge ich der vorgenannte Ulrich von Richenstein in meinem und aller meiner Erben Namen mein Siegel an diesen Brief. Dieser ist gegeben zu Konstanz im Jahre 1326, am nächsten Freitag vor dem Feste des heiligen Apostels Bartholomäus. Original im Stiftsarchiv St. Gallen (ehemals Alt Sl. Johann) P. 5. C. 23. Pergament 32 X 12,5 cm, gut kalziniert, einige braune Flecken, am oberen Hände in der Mitte etwas abgerissen. Gotische Kursive. Initiale. Vorlinierung nicht ersichtlich, Zeilenführung aber gerade. Oben und seitlich durch blinden Stift vor- berändert: links 2,5, oben und rechts 2 cm Rand, unten 1.6 cm breite Plica. Darin ist etwas links von der Mitte an einem Schriftspuren aufweisenden Pergament- Streifen das Siegel eingehängt. (4< S\ ; VLR1CI D(E) 
RICHENSTAIN. Im Siegel- felde schräggeslelller Spitzschild (von Rot und Gold). Siegelform rund zu 3,2 cm. — Rückseits des Pergaments (2. Hälfte des 14. Jht.): Ruodolffen vnd hainrich / and1 
egg; (16. Jht.): Erkauffung ettlicher aigner Lutten / vonn denen von Hycheustain; (später): 1362 (2 mit schwärzerer Tinte korrigiert aus 0; dann folgen in brauner Tinte die Signaturen): 16 (und oben): F. Cl. 3: eist. 13., (unten): arca P P 5 C. 23. / Cl. 4 eist. 2. / P. P. 5. Auszug: Wartmann, Urkundenbuch der Abtei St. Gallen IV (1899) Nr. 1596 aus dem Original. Literatur: Büchel, Geschichte der Pfarrei Triesen, Jahrbuch des hi- storischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 1902, S. 119 und bes. S. 148 f.
	        

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