Volltext: Zum Zollvertrag mit Liechtenstein

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steinischen Zollämter, welche nach wie vor nur den 
liechtensteinischen Verkehr kontrollieren sollen. 
Aus diesen Ueberlegungen ergibt sich nun doch mit 
aller wünschenswerten Deutlichkeit, daß es ein Irrtum 
ist, zu glauben, der liechtensteinische Zollanschluß stehe 
der Beibehaltung gemeinsamer Zollämter in Buchs im 
Wege. Ganz im Gegenteil sagt uns eine einfache logi 
sche Schlußfolgerung, daß der liechtensteinische Zollan 
schluß nach der einen oder andern Seite die notwendige 
Voraussetzung hiefür ist. Denn gemeinsame Zollämter 
sind ohne gemeinsame Zollgrenze eben fast undenkbar. 
Wer will aber Liechtenstein zwingen, feinen Zollan 
schluß neuerdings bei Oesterreich zu suchen, wenn es 
von der Schweiz zurückgewiesen wird? Es bleibt also 
nur der Anschluß ans schweizerische Zollgebiet als ein 
ziger Ausweg, um die Beibehaltung der Zollämter in 
Buchs zu ermöglichen. Kommt dieser nicht zustande, so 
wird die Verlegung des österreichischen Zollamtes wdhl 
nicht zu vermeiden sein. Wenn wir also den Zollan 
schluß befürworten, so wahren wir damit in erster Li 
nie die Interessen von Buchs. Es ist sehr zu bedauern, 
daß die Gegner in Buchs in verhängnisvoller Verken 
nung der Verhältnisse in dieser Weise gegen ihre eige 
nen Interessen und diejenigen der ganzen Schweiz ar 
beiten. 
Wie würde sich die Sachlage aber gestalten, wenn 
Oesterreich trotzdem sein Zollamt nach Feldkirch verle 
gen wollte, sobald der liechtensteinische Zollanschluß 
kommt? Die Schweiz würde mit ihrem Zollamt sicher 
nicht nach Feldkirch übersiedeln. Weder rechtliche noch 
wirtschaftliche Gründe könnten sie dazu veranlassen. Die 
Folge wäre also eine getrennte Zollabfertigung, welche 
der internationalen Transitlinie vielleicht schaden 
könnte. Aber der Schaden würde doch in erster Linie 
und zur Hauptsache Oesterreich treffen. 
Es ergibt sich also, daß Oesterreich gerade im Falle 
des Zollanschlusses zur Verlegung seines Zollamtes 
nicht berechtigt ist, und daß dieser Anschluß auch wirt 
schaftlich für Oesterreich nur vorteilhaft ist. Tatsächlich
	        

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