Der Strassenbau nach Lawena
Ans Werk ging man in Triesen 1874, Am 24. Jänner 1875 wählten die Bürger
von Triesen einen verstärkten Gemeinderat «in Betreff des Strassenbaues
der Alpe Lawena». Voran gegangen waren 1874 Verhandlungen mit zwei
Schweizern (Landamann Max Franz aus Mayenfeld und Johann Zippert aus
Trübbach), die sich anerboten, einen fahrbaren Weg von der Münz nach
Lawena gegen dem zu erstellen, dass sie «das in der Triesner Gemein-
dealpe Lawena befindliche schlagbare Tannen- und Lerchenholz, welches
auf drei Fuss Stockhöhe gemessen ein Fuss Durchmesser hat», zu schlagen
bewilligt erhielten, ausgenommen wären 488 bereits angezeichnete Stücke,
die zum Schutze der Alpe stehen bleiben müssten.
Das beabsichtigte Übereinkommen mit den schweizerischen Interessenten
— als Unterhändler trat meistens nur Herr Zippert allein auf — war von der
Regierung bereits am 20. Jänner 1875 genehmigt worden. Der Plan
stammte vom Landestechniker Hanel.
Das unterm 20. Jänner 1875 erstellte Verzeichnis jener Bäume, die zum
Schutze der Alpe stehen bleiben müssen, war auf Grund einer Aufnahme
am 23. und 24, Sept. 1874 erstanden.
Es gibt einen Einblick, wie es damals um den Wald in Lawena stand.
Nach diesem Verzeichnis mussten stehen bleiben (gezeichnete Stücke):
«Das zum Schutze der Alp und des Viehs stehend bleibende Tannen — und
Lerchen — Gehölze:
1. Im’ Säss hinter der Sennhütte
2. Im Nachtsäss bis an das Rasslatobel
3. Ausser dem Rassla Tobel
4. Beim Rasslen — Brunnen
5. Ausser dem Brunnen in der Rasslen
6. Ausser dem Rasslensäss an Lerchen
7. Beim Eichorn Bödele in der Rassla
8. Ob dem Breitenzug
9. In der Schneeflucht
10. Oben der Schneeflucht am Bach
11. Auf dem Schmalzboden, vom Bach bis zum Stall
12, Unter dem Kemi und Obersäss
13. Im Hochenwald ob dem Zaun ausser dem
Schmalzboden-Tobel
14. Im Hochenwald von der Schafegg bis an das
Schmalzboden-Tobel
18 Stämme
123 Stück
10 Stück
2 Stück
17 Stück
30 Stück
30 Stück
34 Stück
12 Stück
2 Stück
66 Stück
61 Stück
109 Stück
74 Stück