Gesuch der Gemeinde Triesen an den Landesfürsten
ım einen Beitrag an die Kosten des Erstellens der Lawenastrasse
aus dem. Jahre 1899,
«Dürchlauchtigster Landesfürst!
Gnädigster Fürst und Herr!
Wollen Euer Hochfürstliche Durchlaucht der-unterthänigst unterzeichne-
ten Vertretung der Gemeinde Triesen huldvollst gestatten, Eurer-Dureh-
!aucht eine dringende=Bitte hiermit zu unterbreiten:
Die Gemeinde: Triesen besitzt am westlichen Abhange des Rhätikon die
Alpe Lawena;die- ihrer grossen Ausdehnung und günstigen. klimati-
schen Verhältnisse: wegen, Sowie auch in Hinsicht auf .ihren:nichtunbe-
deutenden Waldkomplex einen grossen Wert repräsentiert. Leider-wär
aber‘bis anhin diese Alpe nur auf. einem äusserst schlechten, steilen“
und ‘der Lawinengefahr ausgesetzten Wege erreichbar und somit infolge
dessen nicht gehörig. bewirtschäftet werden..Dasstrotz aller Sorgfalt.ein-
zelne:Stücke Vieh auf diesem Wege zugrunde giengen, kam sehr oft und
auch noch in diesem Herbstevör und der Fall trat.nicht‘selten’ein, dass
die’ganze Viehherde in Gefahr. stand, weil bei plötzlichem Schneefall an
eine Heimfahrt nicht gedacht.werden: konnte und die notwendigste Nah-
rung. nur mit-Lebensgefahr und grosser: Anstrengung den Tierervom
Dorf aus zugeträgen werden könnte. So:waren beispielsweise im Anfang
des September 1890 .etwd 70 Personen, 200:Stück Rindvieh und. 1000
Stück Schafe in Lawen& eingesperrt und infolge Eawinengefahr von
jeder Hilfe abgeschnitten und es ist schwer zu sagen, Was sich ereignet
hätte;wenn nicht.rasch:günstige Witterung eingetreten wäre. “
Der Ruf nach einem sicheren Fahrwege.nach Lawena ist darum auch
von Jahr zu Jahr. lauter Zeworden: Inden Jahren 1882 1885 hat die
Gemeinde einen grossen Teil der Strasse erstellt. Im Jahre 1888 wollte
sieweiter bauen.und. der Landtag bewilligte auf Verwendung der hohen
fürstlichen Regierung eine:Subventiön von 600 fl., welcher: Betrag den
zehnten Teil der angenommenen. Baukosten von 6000 fl. ausmachte:
Aber aus finanziellen Gründen. und weil man-dem Baukostenvorar-
schlage. des augenscheinlich sehr schwierigen Terrains wegen keinen
Glauben schenkte;*kam das Projekt bis zu dem heurigen Jahre nicht zur
Ausführung. Dass dasselbe in diesem Jahre 1899 wieder aufgenommen
und beinahe ganz vollendet wurde, dankt die. Gemeinde Triesen einer-
seits‘dem Umstande,. dass.der fürstliche Forstverwalter HHanel in’sehr
verdankenswerter Weise. sich der-Sache annahm, eine Trace ausarbeitete
und einen Kostenvoranschlag machte, und andererseits dem ebenso
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