chen. Die Bürger waren sich in der ablehnenden Hal-
tung einig: das Ellhorngebiet mit den geschichtsträchti-
gen Diabalöchern (zwei Felslöcher im Ellberg, die der
Sage nach einst von Dieben bewohnt worden sind)
dürfe nicht weggegeben werden. Man sei in Balzers
genug vom Militär und von Festungen eingeschlossen
und wolle nicht, dass sich diese nun auch noch auf das
Ellhorn ausdehnen. In der anschliessenden Abstim-
mung sprachen sich 302 Stimmbürger gegen die
Grenzregulierung aus, 4 waren dafür und 16 legten
einen leeren Stimmzettel ein. Es handelte sich um eine
Konsultativ-Abstimmung. Die Zuständigkeit für den
Gebietsabtausch lag beim Staat. Für den Politiker
Alexander Frick war eine derart massive Verweigerung
natürlich schon eine nicht leicht zu nehmende Angele-
genheit. In Balzers hiess es dann nach Vertragsab-
schluss mit der Schweiz, das Land Liechtenstein hätte
auf dem Buckel von Balzers ein grosses Geschäft
gemacht. Man glaubte und sagte, dass mit dem Ein-
bringen des Ellhorns die Schweiz die «Lebensmittel-
schuld» von Fr. 2,6 Millionen auf Fr. 800 000.— reduziert
habe. Die Gemeinde machte anfänglich eine Forderung
an das Land geltend, die der Differenz etwa gleichkam.
Unter dem Titel Inkonvenienzen aus dem Grenzvertrag
einigte man sich schliesslich auf die Summe von
Fr.412 500.-, die der Staat Liechtenstein der
Gemeinde ausbezahlte.
Die gemischte technische
liechtensteinisch-schweizerische Kommission
Im Juli 1949 wurde für die Durchführung der Vermar-
kungsarbeiten im Gelände von den beiden Regierun-
gen die im Grenzvertrag vorgesehene gemischte tech-
nische Kommission bestellt. Die Delegierten Liechten-
Mitglieder der Liechtensteinisch-
Schweizerischen Grenzkommis-
sion beim historischen Grenz-
stein aus dem Jahre 1735 bei
St.-Katharina-Brunnen in Balzers
Liechtenstein-Seite. V.l.n.r.:
Oberstbrigadier Karl Schneider,
Oberstbrigadier Jacques Wich-
ser, Forstmeister Eugen Bühler,
Sektionschef Charly Bähler, Vor-
steher Fidel Brunhart, Balzers,
Geometer Hermann Ospelt, 1949
Der Grenzstein wurde kürzlich
durch eine Replik ersetzt und
befindet sich jetzt im Landes-
museum.
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